Institutsgeschichte als Teil der Universitätsgeschichte. Archivalisches Arbeiten mit dem Nachlass Hävernick
Im Mittelpunkt dieses selbstorganisierten Projekt-Seminars (SPS) steht die praktische Auseinandersetzung mit archivalischem Quellenmaterial und Fragen nach dessen Wert und Nutzen für eine empirische, akteurs-und praxisorientierte Untersuchung kultureller
Prozesse in Geschichte und Gegenwart. Der Fokus richtet sich dabei auf den umfangreichen Nachlass des 1983 verstorbenen Volkskundler Walter Hävenick, der von 1947 bis 1973 zugleich (wie bereits sein Vorgänger Otto Lauffer) Direktor des Museums für Hamburgische Geschichte (MHG) und Lehrstuhlinhaber am Seminar für Deutsche Altertums-und Volkskunde der Universität Hamburg war, dem Vorläufer des heutigen Instituts für Volkskunde/Kulturanthropologie. Das Seminar steht damit auch in engem Zusammenhang mit den Vorbereitungen zum 100jährigen Jubiläum der Universität und des Instituts 2019.
Nach einer theoretischen Einführung in die historische Archiv-und Quellenarbeit soll das vielfältige, einerseits an unserem Institut, andererseits in den Archiven des MHG verwahrte Material gemeinsam erschlossen und in historisch-kritischer Perspektive ausgewertet werden.
Geplant ist eine weitgehend praxisorientierte Arbeitsweise, die über „klassische“ Seminarsitzungen mit Textarbeit und Präsentationen hinausgehen und ebenso Archivtage, Workshops im Museum und Exkursionen beinhalten wird.
Die Veranstaltung knüpft an das Master-Seminar „Volkskunde in Hamburg nach 1945. Historische Perspektiven und fachgeschichtliche Übungen“ des vergangenen Wintersemesters an und bietet Studierenden die Möglichkeit, in diesem Rahmen erarbeitete Ergebnisse aufzugreifen sowie gemeinsam neue Fragestellungen zu entwickeln. Der Besuch dieser vorangegangenen Veranstaltung ist keine Voraussetzung für die Teilnahme an dem Projekt-Seminar. Die Formate der einzelnen Termine sollen mit Blick auf die Interessen und Wünsche der teilnehmenden Studierenden in der ersten Sitzung diskutiert und festgelegt werden.
Donzen*innen: Julia Grösch, Theresa Müller, Michael Münnich, Eva Paetzold