Mitterkirchen im Machland (Oberösterreich). Archäologische und anthropologische Untersuchungen zu einer Bestattungsgemeinschaft der älteren Eisenzeit im regionalen und großräumigen Kontext

Das Gräberfeld von Mitterkirchen, ca. 50 km donauabwärts von Linz, ist eine der wichtigsten Nekropolen der älteren Eisenzeit im österreichischen Voralpenland. Durch seine Lage am Übergang vom West- zum Osthallstattkreis und zahlreiche außergewöhnliche Bestattungen, die durch umfangreiche Beigabenensembles herausstechen, hebt es sich von zeitgleichen Nekropolen im näheren und weiteren Umfeld deutlich ab. Zudem führten die Ausgrabungen des Oberösterreichischen Landesmuseums in den 80er-Jahren zur vollständigen Freilegung der Nekropole, womit beste Voraussetzungen für eine umfassende Auswertung gegeben sind. Trotz dieser Voraussetzungen wurde das Gräberfeld zwar im Hinblick auf zahlreiche Einzelaspekte bearbeitet, eine vollständige Auswertung blieb bis dato aber aus.

Hier setzt das an der Universität Hamburg angesiedelte Projekt an, in dem die vollständige Vorlage und archäologische Auswertung des Bestattungsplatzes und seine monographische Veröffentlichung erarbeitet werden. Ebenso werden im Rahmen des Projektes paläopathologische Untersuchungen an den Skeletten von Mitterkirchen durchgeführt, um den Gesundheitsstatus der Bestattungsgemeinschaft zu analysieren. Gemeinsam mit den bereits durchgeführten Untersuchungen zur Anthropologie, Archäozoologie sowie DNA-Analysen einiger Bestattungen ergibt sich somit eine integrative und interdisziplinäre Auswertung des Bestattungsplatzes. Durch weiterführende archäologische und anthropologische Studien wird der Fundplatz zudem in sein regionales Umfeld eingebettet und vor dem Hintergrund großräumiger Kontakte und der Diskussionen um die Entwicklung der Hallstattkultur ausgewertet.

Kooperationspartner: Oberösterreichisches Landesmuseum, Abteilung für Ur- und Frühgeschichte (Dr. Jutta Leskovar)