Iris Wenderholm
Kunstgeschichtliches Seminar
Edmund-Siemers-Allee 1
20146 Hamburg
Raum: 110 (Hauptgebäude)
Telefon: +49 40 42838 3273
E-Mail: iris.wenderholm"AT"uni-hamburg.de
Projekt
Ausgehend von der in der Frühen Neuzeit ubiquitären Topik einer natura artifex und eines – konkurrierenden – artifex divinus verfolge ich im Rahmen meines DFG-Projektes „natura – materia – artificio“ die Frage, welchen Stellenwert die Imitation, Fiktion und Bannung von Stein im Medium der Malerei in der Reflexion von Naturmaterialien in bildender Kunst und Kunsttheorie vom 15. bis ins frühe 18. Jahrhundert einnahm. Dabei ist der Zeitrahmen so gewählt, dass unterschiedliche Konzepte des Zugriffs auf Naturmaterialien analysiert werden können. Das Vorhaben setzt sich sowohl mit dem schriftlich fixierten als auch mit dem Diskurs der Objekte selbst auseinander: Auf der einen Seite erarbeiten wir eine historisch-kritische Quellenedition zur Materialästhetik der italienischen Renaissance mit Schwerpunkt malerische Materialimitation, die die Rekonstruktion des (schriftlichen) Materialdiskurses zum Ziel hat. Auf der anderen Seite werden künstlerische Verfahren in ihrer Rolle als historische Erklärungsmuster für natürliche Formprozesse im Gestein untersucht, wobei wir uns neben der künstlerischen Praxis und kunsttheoretischen Traktaten vor allem auf naturkundliche und naturphilosophische Quellen stützen.
Vita
Studium der Kunstgeschichte, Französischen Philologie und Volkswirtschaftslehre an den Universitäten Hamburg und Neuchâtel (Schweiz) sowie der Freien Universität Berlin. 2002–2004 Assistentin des Vorstands bei der Kulturstiftung der Länder, Berlin. Promotion 2004 an der Freien Universität Berlin. 2004–2006 Museumsassistentin (i. F.) bei den Staatlichen Museen zu Berlin, 2007/2008 wissenschaftliche Mitarbeiterin am SFB 435 „Wissenskulturen und gesellschaftlicher Wandel“ an der Goethe-Universität Frankfurt a. M. 2008/2009 wissenschaftliche Mitarbeiterin bei „Signa et res“ der Forschergruppe „Topik und Tradition“ (FU Berlin). 2009 Assistentin von Prof. Dr. Magdalena Bushart an der TU Berlin. Seit Oktober 2009 Juniorprofessorin am Kunstgeschichtlichen Seminar. Februar 2014 Ruf auf die befristete Professur „Europäische Kunstgeschichte der Frühen Neuzeit“. Seit dem 1. Mai 2015 ordentliche Professur für Europäische Kunstgeschichte der Frühen Neuzeit.
Ausgewählte Publikationen zum Forschungsprojekt
„The Gaze, Touch, Motion: Aspects of Hapticity in Italian Early Modern Art“, in: Das haptische Bild. Körperhafte Bilderfahrung in der Neuzeit, hg. v. Markus Rath, Jörg Trempler und Iris Wenderholm, Akademie Verlag, Berlin 2013 (Actus et Imago. Berliner Schriften zur Bildaktforschung)
„Himmel und Goldgrund. Konkurrierende Systeme in der Malerei um 1500“, in: Paragone als Mitstreit, hg. v. Yannis Hadjinicolaou, Joris van Gastel und Markus Rath, Berlin 2013 (Actus et Imago. Berliner Schriften zur Bildaktforschung)
„Aura, Licht und schöner Schein. Wertungen und Umwertungen des Goldgrunds“, Ausstellungskatalog Geschichten auf Gold. Bilderzählungen der frühen italienischen Malerei (Berlin, Gemäldegalerie 4.11.2005–27.02.2006), Köln/Berlin 2005