Masterprojekte
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Die Megalithanlagen im Kreis Segeberg (Molly Tate, Jeffrey König)
Wie alle Bodendenkmäler sind auch die Großsteingräber im Kreis Segeberg vor modernen Einflüssen wie dem Acker- und Straßenbau nicht verschont. Trotzdem muss das Wissen um sie und um ihren aktuellen Erhaltungszustand für kommende Generationen erhoben und aufbewahrt werden. Daher wird in diesem Masterprojekt, in Kooperation mit dem archäologischen Landesamt Schleswig-Holstein (ALSH), eine Neuaufnahme von Insgesamt 21 Megalithanlagen im Kreis Segeberg angefertigt. Die erhobenen Daten werden im Anschluss dem Landesamt übergeben und über die Denkmalliste öffentlich gemacht.
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„Archäologie für´s Ohr“ - Ein Archäologiepodcast (Geesche Wilts)
Das Masterprojekt Archäologie für´s Ohr beschäftigt sich mit Podcasts als Format für die Wissensvermittlung im Bereich Archäologie. Dabei ist zunächst auffällig, dass die Archäologie ein Fach ist, welches sich bei der Präsentation oftmals auf Abbildungen beruft. Auch in Museen werden Fundstücke zur Anschauung präsentiert. Die Frage, die sich im ersten Schritt stellte, war also, ob es auch möglich ist Archäologie spannend zu erzählen, ohne dabei auf Bildmaterial zurück zu greifen. Im zweiten Schritt wurde dies in einem Selbstexperiment ausprobiert und dazu 4 eigene Podcastfolgen erstellt. Eine ausfürhlichere Beschreibung sowie die akustischen Ergebnisse dieses Projekts finden Sie hier (PDF).
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Monitoring Oldendorfer Totenstatt
Ein offenliegendes Megalithgrab, touristisch gut besucht, ist der Erosion ausgesetzt. Es droht grundsätzlich die Gefahr der Verkippung der Tragsteine in die offene Grabkammer. Der Istzustand und seine künftige Veränderung wurden mit institutseigenem terrestrischem 3D-Laserscan dokumentiert. Mit innovativer non-invasiver Methodik wurde so ein archäologisches Monument dokumentiert und zugleich die Grundlage für ein denkmalpflegerisches Langzeitmonitoring geschaffen.
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Körchow Befundanalyse
Nahe Körchow in Südwestmecklenburg befindet sich ein altbekanntes Gräberfeld der ausgehenden vorrömischen Eisenzeit und älteren römischen Kaiserzeit. Vor wenigen Jahren wurden durch das Landesamt für Kultur und Denkmalpflege M-V Sondagen mit einem Kleinbagger durchgeführt, um die Befunderhaltung zu evaluieren. Trotz weitgehender Befundzerstörung konnte ein außergewöhnlicher Befund einer Steinsetzung mit aufliegender Brandschüttung dokumentiert werden. Befund und Funde wurden nun ausgewertet.
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Studiensammlung
Einige Objekte der Studiensammlung des Instituts für Vor- und Frühgeschichtliche Archäologie in Hamburg sind noch nicht hinreichend beschrieben, fotografiert und in der Datenbank aufgenommen. Ca. 250 Objekte konnten durch das Masterprojekt typochronologisch genauer bestimmt und dokumentiert werden. Die Ergebnisse wurden in Berichten erfasst und so ein deutlicher Informationszugewinn zur Qualität des Sammlungsbestandes erarbeitet.
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Innerdeutsche Grenzanlage als Bodendenkmal
Der Verlauf der ehemaligen innerdeutschen Grenze zwischen Mecklenburg und Schleswig-Holstein zeichnet sich im Gelände streckenweise noch durch KFZ-Sperrgraben und Kolonnenweg ab. Durch Begehungen und Luftbildauswertung und Aktenrecherche im Bundesamt in Freiburg i.B. wurden diese Informationen erfasst und durch Fundmeldungen an das Landesamt für Kultur und Denkmalpflege M-V weitergegeben. Diese Bereiche wurden nun als zumindest teilweise obertägig sichtbares Bodendenkmal der Neuzeit registriert und unterliegen so dem Denkmalschutz.
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Biometrische Studien an bronzezeitlichen Skeletten
Im Tollensetal (Mecklenburg-Vorpommern) wurden zahlreiche Menschenknochen aus der Zeit um 1200 v. Chr. mit schweren Verletzungen entdeckt. Seit 2010 wird die Hypothese untersucht, es handele sich um Folgen kriegerischer Auseinandersetzungen. Biomechanische Untersuchungen sollen nun die mechanischen Ursachen der an Knochen identifizierten traumatologischen Veränderungen analysieren und Verletzungsvorgänge modellieren. Die Untersuchungen im Rahmen dieser methodisch innovativen Pilotstudie haben zu einer Neubeurteilung der Verletzungsvorgängen. Weitere Untersuchungen im Rahmen des DFG-Projektes Tollensetal werden folgen.
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Eisenzeitlicher Ringwall im Riesewohld
In einem Wäldchen bei Albersdorf (Schleswig-Holstein) befindet sich ein eisenzeitlicher Ringwall, der sich im LIDAR-Scan sehr klar abzeichnet. In Zusammenarbeit mit Dr. Volker Arnold und dem Landesamt Schleswig-Holstein wurden Sondagen am Wall und in der Innenfläche der Anlage durchgeführt. Die Befunde und eine größere Menge Keramik wird durch die Masterprojektgruppe ausgewertet. Eine Hauptaufgabe ist die möglichst genaue Datierung der Keramik. Für das Projekt wurden Drittmittel eingeworben.
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Oberflächenfunde des germanischen Gräberfeldes von Körchow
Das kaiserzeitliche Gräberfeld bei Körchow ist seit langem durch Altgrabungen bzw. Notbergungen bekannt und für historische Fragen der Elbgermanen bedeutend. Ca. 300 Neufunde vom kaiserzeitlichen Gräberfeld wurden in mehreren BA-Arbeiten ausgewertet. Bearbeitet wurden Sporen, Fibeln, Gürtelteile, Attaschen, Blechgefäßfragmente. Die diagnostischen Metallartefakte wurden gezeichnet (P. Mlodoch, Uni HH). Die Manuskripte werden nun von einer Arbeitsgruppe redaktionell bearbeitet und zu einer publikationsreifen Synthese zusammengeführt.
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Mittelalterliche Keramikproduktion in Boberg
Ziel dieses Projekts war es, die mittelalterlichen Keramikprodukte aus einem Brennofen bei Boberg zu analysieren. Dies geschah durch die typologische Auswertung der Altfunde, sowie deren archäometrische Charakterisierung. Somit ist die Grundlage für weiterführende Fragen zur regionalen Distribution mittelalterlicher Keramik geschaffen.
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Linearbandkeramische Siedlung bei Niederdorffelden
Die linearbandkeramische Siedlung von Niederdorffelden (Hessen) wurde im Rahmen einer Notgrabung aufgedeckt und dabei mehrere Hausgrundrisse identifiziert. Die Seriation der Keramik aus den Grubenbefunden wird helfen, die Siedlungsentwicklung nachzuzeichnen und in die regionale Chronologie einzuhängen. Der Beitrag wird im Rahmen des Grabungsberichts veröffentlicht.
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Mehrphasige Fortifikation bei Nostorf
Durch Quellenstudium und Geländebegehungen wurde ein obertätig in Resten erhaltener mehrphasiger Burgwall durch ehrenamtliche Bodendenkmalpfleger lokalisiert. Der historischen Überlieferung zur Fortifikation Delbende entsprechend dürfte es sich um eine ursprünglich frühslawische Anlage handeln, die in fränkischer Zeit umgestaltet wurde. Die Anlage wurde 2014 geomagnetisch und durch Luftbilder dokumentiert. Eine systematische Begehung von ca. 4 ha Fläche in 2015 erbrachte ca. 1500 Einzelfunde (Keramik), die nun typochronologisch bestimmt und dokumentiert werden. Noch unbeantwortet ist die Frage, ob sich eine fränkische Phase der Anlage in den Funden zu erkennen gibt. Sondagen und Flächengrabungen sollen folgen.
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Mittelalter in Groß Pankow und Karbow-Vietlübbe
Nachdem der Luftbildarchäologe Dr. O. Braasch bei Groß Pankow eine mittelalterliche Wüstung mit Grabenwerk und Gräberfeld erkannte, wurden bei Feldbegehungen in Zusammenarbeit von Landesamt für Kultur und Denkmalpflege M-V und der Fachgruppe Schwerin zahlreiche Funde erfasst. Die Mastergruppe hat nun in Kooperation mit dem Landesamt geophysikalische Prospektionen und Sondagen durchgeführt, um Befundqualitäten zu evaluieren, Befunde zu dokumentieren und zu datieren. Grabgruben bis 2 m Tiefe wurden klar erfasst und der in Luftbild und Geomagnetbild sichtbare Graben gab sich im Ausgrabungsbefund als flacher Graben mit außen vorgelagerter Palisade bzw. Pfostenreihe zu erkennen. Auch bei Karbow-Vietlübbe wurden die Luftbildbefunde durch geophysikalische Prospektionen und Begehungen und in einer ersten Grabungsfläche untersucht. Der Graben war mit mehr als 1,5 m Tiefe ausgezeichnet erhalten, ebenso die großen Pfostengruben von mächtigen Bauten, die am ehesten dem Typ Gasselte entsprechen. Sehr zahlreiche Keramikscherben weisen auf eine Hauptnutzung des Areals im 13. Jh. hin, aber auch slawische und eisenzeitliche Keramik ist vorhanden. Weitere Grabungen werden den östlichen Verlauf des Grabens südlich des Kirchberges und stratigraphische Situationen klären.
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Wegeforschung am Limes
Durch Auswertung von LIDAR-scans, geophysikalische Prospektion und Detektorbegehungen werden Hinweise auf den Limes begleitende Wege gesucht. Präzise Einzelfundkartierungen werden Aktivitätszonen entlang des Limes und in dessen Umfeld aufzeigen und so versuchen, mit modernen Methoden den Limes in sein infrastrukturelles Umfeld einzubetten und so die Limes-Wege-Forschung voran bringen.