Arbeitsstelle „Musik und Diktatur“
Das Forschungsfeld Musik im „Dritten Reich“ und im Exil ist seit vielen Jahren am Musikwissenschaftlichen Institut in Forschung und Lehre vertreten. Eine große Anzahl Magister- und Doktorarbeiten zum Thema sind hier entstanden. 1985 bis 2012 hat die Arbeitsgruppe „Exilmusik“ unter Leitung von Peter Petersen zahlreiche Forschungsprojekte durchgeführt, die in Form von Konzerten, Ausstellungen, Vorträgen, Programmheften und Buchpublikationen veröffentlicht wurden. 1990 gab es eine Gastprofessur für Claudia Zenck zum Thema „Musik im Exil“ sowie 1991 eine von der DFG geförderte Arbeitstagung zu Exil und Verfolgung von Musikern. 1993 erschien der von Hanns-Werner Heister, Claudia Maurer Zenck und Peter Petersen herausgegebene Band „Musik im Exil. Folgen des Nazismus für die internationale Musikkultur“. Seit 1996 erscheint im von Bockel Verlag Hamburg bzw. Neumünster die Schriftenreihe Musik im „Dritten Reich“ und im Exil, die seit Bd. 12 von Peter Petersen herausgegeben wird. Im Februar 2005 fand, gefördert durch die DFG, ein internationaler Kongress zum Thema „Musiktheater im Exil der NS-Zeit“ statt, dessen Referate inzwischen als Publikation vorliegen. Im Herbst 2006 folgte die Hamburger Vortragsreihe „Verstummte Stimmen“ im Zusammenhang mit der gleichnamigen Ausstellung in der Staatsoper und in der Springer-Passage. Seit 2007 besteht die Arbeitsgruppe „Oper im ‚Dritten Reich’“ unter der Leitung von Claudia Zenck. Im Wintersemester 2007/2008 fand ein Forschungsseminar zu „Richard Mohaupt“ unter der Leitung von Friedrich Geiger statt. Im Herbst 2008 führte Claudia Zenck einen Kongress zum Spätwerk von Ernst Krenek und Igor Strawinsky durch. In allen Fällen wird es Veröffentlichungen in Buchform geben.
Zentrum dieser Aktivitäten ist inzwischen das von Peter Petersen, Claudia Maurer Zenck und Sophie Fetthauer (seit Juli 2014) in Zusammenarbeit mit Nicole Ristow (seit August 2014) herausgegebene „Lexikon verfolgter Musiker und Musikerinnen der NS-Zeit“, das nach einer Anschubfinanzierung durch die Universität Hamburg 2005 bis 2010 von der DFG und anschließend von der Alfred Toepfer-Stiftung F. V. S., Hamburg, der Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung, Essen, der Ernst von Siemens Musikstiftung, Zug, Schweiz, der Mariann Steegmann Foundation, Panama, Behörde für Wissenschaft und Forschung, Hamburg, der ZEIT-Stiftung Ebelin und Gerd Bucerius und mit privaten Mitteln finanziert wurde und wird.
Leitung
Prof. Dr. Friedrich Geiger
Prof. Dr. Oliver Huck
Prof. Dr. Ivana Rentsch
Mitarbeiter
Dr. Nicole Ristow, wissenschaftliche Mitarbeiterin
Tobias Behnke, studentische Hilfskraft
Daniel Grothkopf, studentische Hilfskraft