Musikorganisation an den Welfenhöfen. Eigenständige Entwicklungen und wechselseitige Beeinflussungen zwischen 1600 und 1750
Mit dem Stilwandel in der Musik um die Wende zum 17. Jahrhundert entfaltete sich an den Höfen der Welfen, die seit dem Mittelalter an verschiedenen Orten im Raum des heutigen Niedersachsens residierten, ein reiches musikalisches Leben, das weder in seiner kompositionsgeschichtlichen Bedeutung noch in seinen vielschichtigen Wechselbeziehungen zur kulturellen, sozialen und politischen Geschichte hinreichend aufgearbeitet ist. Das Forschungsprojekt „Musikorganisation an den Welfenhöfen“ verfolgt zum einen das Ziel, der Forschung durch Erschließung und Publikation die projektrelevanten Quellen aus der Zeit zwischen 1600 und 1750 (Korrespondenzen, Hofakten etc.) erstmals in philologisch angemessener Form zugänglich zu machen. Zum anderen werden die musikorganisatorischen Strukturen der einzelnen Hofkapellen, aber auch deren musikkultureller Austausch untereinander durch die Auswertung der umfangreichen Archivalien rekonstruiert, historiografisch verortet und in den Kontext des politischen, sozialen und kulturellen Gefüges dieses Adelsgeschlechtes gestellt. Es wird sich erweisen, dass die Musik an den Welfenhöfen ebenso durch internationale Entwicklungen geprägt wurde, wie sie ihrerseits Impulse setzte, die weit über ihr Herrschaftsgebiet hinaus ausstrahlten.
- Dauer: 2010-2014
- Drittmittelgeber: Deutsche Forschungsgemeinschaft