Institut für
Empirische Kulturwissenschaft (Anthropological Studies in
Culture and History)
Foto: UHH/Denstorf
7. Mai 2025
Foto: Viktoria Urmersbach
Vortrag von Viktoria Urmersbach in der Vortragsreihe Von Schöhnheit und Schrecken des Instituts für Empirische Kulturwissenschaft. Achtung Raumwechsel: Hauptgebäude, Edmund-Siemers-Allee 1, Flügel Ost, Raum 221
Der deutsche Wald ist mehr als die Summe seiner Bäume, mehr als ein Ökosystem: Er ist eine Sehnsuchtslandschaft, verbunden mit bis heute mächtigen Narrativen. Waldbilder sind Weltbilder:Von Schönheit und Schrecken erzählen die Geschichten, die den Wald als kulturgeschichtlichen Sammelort wirken lassen, insbesondere seit der Romantik. Damals entwarfen Literaten und Künstler eine Gegenlandschaft zu ihrem Leben in der Stadt, das zunehmend von der Industrialisierung geprägt war. Zunehmend nationalpatriotisch aufgeladen wurde der Wald im 19. Jahrhundert, als die „Hermannsschlacht“ als Gründungsmythos der Deutschen konstruiert wurde.In Paragraph 14, Absatz 1 des Bundeswaldgesetzes heißt es: „Das Betreten des Waldes zum Zwecke der Erholung ist gestattet.“ Der oft stadtnahe Erholungswald spielt heute eine immer größere Rolle, zumal seit Peter Wohllebens „Das geheime Leben der Bäume“ und dem pandemiebedingten Drang in die Landschaften. Genau diese Aufmerksamkeit für die immateriellen Werte führt zu Konflikten, weil der Wirtschaftswald mit rund einer Million Beschäftigen und knapp 200 Milliarden Euro Umsatz pro Jahr immer mehr unter Druck gerät.
18:15 – 19:45 Uhr, Hauptgebäude, Edmund-Siemers-Allee 1, Flügel Ost, Raum 221
Ringvorlesung: Von Schönheit und Schrecken
Koordination
Prof. Dr. Ruzana Liburkina / Prof. Dr. Norbert Fischer, beide Institut für Empirische Kulturwissenschaft, Universität Hamburg