3D-Galerie
Diese 3D-Scans wurden im Rahmen des Programms "Hamburg Open Science" mit Mitteln der Behörde für Wissenschaft, Forschung und Gleichstellung der Freien und Hansestadt Hamburg ermöglicht. Erzeugt und bearbeitet wurden die 3D-Modelle durch das 3D-Lab des Medienkompetenzzentrums.
Aphrodite Braschi
HOS 3D/AV
Aphrodite Braschi
ID: 1
Name: Aphrodite Braschi
Alte Verz.Nr.: 170
AO: Gipsabguss-Sammlung des Archäologischen Instituts der Universität Hamburg, Inv. 170.
Historie: Ankauf 1995 (4.850,- DM s. Verkaufsunterlagen, Briefwechsel) Formerei: Bertolin, München.
Maße: Höhe: 162,5 cm / Breite: 62 cm / Tiefe: 48 cm
Zustand: Der Gips befindet sich insgesamt in einem guten Zustand, an diversen Stellen hat er sich leicht gelblich verfärbt. Bereits beim Original ergänzt: Die Basis, beide Füße, der rechte Unterschenkel bis zum Knieansatz, die rechte Hand, der in das Gewand greifende Finger an der linken Hand, außerdem das Stück zwischen Reif und Handgelenk, der Hinterkopf, Nase, Teile der Lippen.
Beschreibung: Es handelt sich bei der Statue um eine nackte, weibliche Figur in leichter Unterlebensgröße, die auf einer runden Plinthe steht. Der Kopf ist leicht nach rechts geneigt. Ihr Haar trägt sie in leichten Wellen zum Hinterkopf geführt. Die rechte Hand hat sie leicht angewinkelt und verdeckt mit der Hand ihre Scham; in der linken Hand hält sie ihr Gewand, dass sie über eine Hydria am Boden gleiten lässt. Am Oberarm trägt sie einen Armreif. Die Figur steht im Kontrapost, wobei das rechte ihr Standbein und das linke ihr Spielbein ist. Dieses ist leicht nach hinten versetzt, so dass die Ferse den Boden nicht berührt.
Original AO: München, Glyptothek Inv. Gl 258
Original FO: Rom, beim antiken Hafen bei Fiumcino gefunden, 1811 durch J. M. Wagner für die Sammlung Braschi angekauft.
Original Schriftquellen: Plin. Nat. 34,50. Datierung der Aphrodite Knidia (364-1 v. Chr.) Plin. Nat. 36,20. Beschreibung der Aphrodite Knidia. Weitere Erwähnungen der Knidia und Praxitiles als Bildhauer: Luk. 10; Him. Or. 64,4; Anth. Graec. 16,159. 160. 161. 162.163. 165. 166. 168. 169. 170.
Original Datierung: Letztes Viertel 1. Jh. v. Chr. – Erstes Viertel 1. Jh. n. Chr.
Deutung und historischer Kontext: Es handelt sich bei der Skulptur um eine Abwandlung der Aphrodite Knidia des Praxiteles, von der sie sich u.a. durch ihre leichte Unterlebensgröße unterscheidet. Das berühmte Vorbild wurde im 4. Jh. v. Chr. für den Tempel der Aphrodite Euploia in Knidos geschaffen. Das klassische Original der Statue hat sich nicht erhalten. Die hohe Anzahl an Kopien und Abwandlungen, wie die Aphrodite Braschi, geben allerdings Auskunft über das Aussehen der Knidia. Aufgestellt war das Standbild nach Auskunft der Schriftquellen zuerst in einer Ädikula, ab hellenistischer Zeit dann wahrscheinlich in einem eigens für sie erbauten Rundtempel, der auch archäologisch innerhalb des Heiligtums nachgewiesen wurde. Diverse römische Wandmalereien, sowie die Aufstellung einer Kopie in einem Rundtempel innerhalb der Villa Hadriana in Tivoli stützen diese Vermutung. Die Knidische Aphrodite gilt als erste weibliche Statue, die vollständig nackt dargestellt wurde. Als Momentaufnahme wird der Augenblick gezeigt, in dem die Göttin ihr Gewand abgelegt hat und es über die Hydria am Boden gleiten lässt. Das profane Motiv der Frau beim Bade wurde hier für eine mythologische Figur verwendet. Mythologisch wäre das Motiv des reinigenden Bades vermutlich im Zusammenhang mit dem Parisurteil zu verorten.
Vergleich: Vergleichbar vom Haltungsmotiv und dem statuarischen Aufbau sind die Venus Colonna (Rom, Vatikanische Museen Inv. 812) und die Knidia Belvedere (Rom, Vatikanische Museen Inv. 4260). Weitere Kopien der Knidia sind z.B. in Rom, Museo Torlonia Inv. 106; Rom, Museo Nazionale Romano Inv. 113266; Florenz, Palazzo Pitti, Galleria Palatina, Galleria delle Sculture Inv. OdA,1911,670; Ostia, Archäologisches Museum Inv. 1378. (Auflistung von insges. 335 Kopien in unterschiedlichen Gattung inkl. Literatur bei Corso 2007, Anm. 8.) Direkte Kopien der Aphrodite Braschi finden sich in zwei Statuetten aus Marmor. Dresden, Staatliche Kunstsammlungen, Skulpturensammlung Inv. Hm 139 (ehem. Rom, Sammlung Chigi); Karlsruhe, Badisches Landesmuseum Inv. 63/22.
Literatur:
A. Corso, The Cnidian Aphrodite, in: I. Jenkins - G. B. Waywell (Hrsg.), Sculptors and Sculpture of Caria and the Dodecanese (London 1997) 91-98. A. Corso, The Art of Praxiteles II. The Mature Years (Rom 2007) 9-187. C. M. Havelock, The Aphrodite of Knidos and her Successors (Ann Arbor 1995). B. Hinz, Aphrodite. Geschichte einer abendländischen Passion (Wien 1998). Ad. Michaelis, The Cnidian Aphrodite of Praxiteles, JHS 8, 1887, 324-355. M. Seifert (Hrsg.), Aphrodite. Herrin des Krieges. Göttin der Liebe (Mainz am Rhein 2009). B. Vierneisel-Schlörb, Glyptothek München, Katalog der Skulpturen II. Klassische Skulpturen des 5. und 4. Jahrhunderts v. Chr. (München 1979) 323-352 Taf. 158-164.
Kleine Herculanerin
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Kleine Herculanerin
Original Standort: Dresden
Inv.: Hm 327
Datierung: klassisch
Ganswürger
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Ganswürger
ID: 18
Name: Ganswürger
Alte Verz.Nr.: 107
AO: Gipsabguss-Sammlung des Archäologischen Instituts der Universität Hamburg, Inv. 107.
Historie: Bestand der Kunsthalle Hamburg, erworben von Prof. Dr. A. Kiessling im Auftrag von VAPK in 1870.
Maße: Höhe: 84 cm / Breite: 67 cm / Tiefe: 69 cm
Zustand: Der Gips befindet sich in einem guten Zustand. Die Oberfläche ist leicht verschmutzt.
Beschreibung: Es handelt sich um eine lebensgroße Figurengruppe aus einem kleinen Knaben und einer Gans. Der Junge ist unbekleidet. Er trägt kurze, leicht lockige Haare. Die Haare an der Stirn sind in einen kleinen Knoten zusammengebunden. Der Körper des Knaben ist kindhaft füllig und weich aber dennoch kräftig. In seinen Armen hat der Junge den Hals und den rechten Flügel der Gans fest im Griff und presst sie zu seiner linken Schulter. Dabei wendet er seinen Kopf zur Gans und lächelt. Er steht breitbeinig und kippt leicht nach hinten und zur seiner Rechten, indem er die Gans fester an sich drückt. Die Gans ist etwa so groß wie das Kind. Ihr Körper befindet sich hinter dem Kind. Sie hat ebenfalls ihre Beine gespreizt, um besseren Halt zu haben und Widerstand zu leisten. Der Schnabel ist weit geöffnet.
Original AO: München, Glyptothek, Inv. 268
Original FO: Villa Quintiliana, Via Appia, Rom.
Original Schriftquellen: Plin. hist. nat. 34,84. Herondas 4.31.
Original Datierung: Griech. Original: um 230-220 v. Chr. Röm. Kopie: 1. Jh. n. Chr.
Deutung und historischer Kontext: Die Gruppe wurde zusammen mit zwei anderen Repliken in der römischen Villa Quitiliana gefunden. Aufgrund einer Öffnung im Gänseschnabel könnten alle Repliken in einer Brunnenanlage der Villa aufgestellt worden sein (Stemmer 1995, 211). Insgesamt sind sechs große und eine kleine Replik bekannt, die größtenteils in Rom gefunden wurden (Künzl 1968, 77). Die zahlreichen Kopien dieser Gruppe zeugen von der Beliebtheit des Motivs im kaiserzeitlichen Rom. Die dargestellte physische Aktion, eine Momentaufnahme, gehört zu den Merkmalen der hellenistischen Skulptur (Kunze 2002, 146). Die pyramidale Komposition erinnert an Statuengruppen mit Heroenthematik (z. B. Menelaos und Patroklos in Florenz, Palazzo Pitti; Blendung des Polyphems in Sperlonga, Museo Archaeologico Nazionale; der Farnesische Stier in Neapel, Museo Nazionale Inv. 6002) (Smith 1991, 136). Die ursprüngliche Funktion des Originals ist unbekannt. R. R. R. Smith schlägt die Deutung als eine Votivgabe an Asklepios vor, da bei Herondas eine thematisch ähnliche Statue im Asklepios-Heiligtum von Kos erwähnt wird – ein Dank der Eltern für die Heilung ihres Kindes (Smith 1991, 136, weitere Überlegungen zur Funktion siehe Kunze 2002). Plinius d. Ä. nennt einen Künstler Boethos, der eine Statue des Knaben, der eine Ganz würgt, geschaffen hat. Ob Plinius über genau diese Gruppe schrieb, ist ungeklärt.
Vergleich: Repliken in Vatikan, Musei Vaticani Inv. 66, und in Paris, Louvre Inv. MA 40, diese wurden ebenfalls in der Villa Quintiliana gefunden. Andere Repliken: Rom, Kapitol. Mus. Inv. 238; Rom, Museo Torlonia Inv. 448; Genf, Musée d’Art et d’Historie Inv. 8944; Rom, Mus. Naz. Inv. 8565; Paris, Mus. Rodin Inv. 357; Statuette in Neapel, Mus. Naz. Inv. 120581 (Kunze 2002, 142f). E. Künzl nennt die Gruppe des Herakles mit dem Löwen als Vorbild für den Ganswürger (Künzl 1968, 79, Abb. 10). Weitere Gruppe der Thema Knabe mit der Gans ist die Skulptur „Knabe mit der Fuchsgans“ (Rühfl 1981, 258f, Abb. 110) aus Wien, Kunsthistorisches Museum Inv. I 816.
Literatur:
K. Stemmer (Hrsg.), Standorte. Kontext und Funktion antiker Skulptur (Berlin 1995) 211f, Kat. B 62. Replik Louvre: 419, Kat. D 13 R. R. R. Smith, Hellenistic Sculpture (London 1991) 136, Abb. 170. R. Lullies, Griechische Plastik. (München 1979) 126–127, Abb. 253. E. Künzl, Frühhellenistische Gruppen (Köln 1968) 77ff, Abb. 11. R. Wünsche, Glyptothek München. Meisterwerke griechischer und römischer Skulptur (München 2005) 112. H. Rühfel, Das Kind in der griechischen Kunst (Mainz 1984) 254-258, Abb. 108. B. Andreae, Skulptur des Hellenismus (München 2001) 158-160, Taf. 134. B. Andreae, Schönheit des Realismus. Auftraggeber, Schöpfer, Betrachter hellenistischer Plastik (Mainz 1998) 206-210, Kat. 34. C. Kunze, Zum Greifen nah. Stilphänomene in der hellenistischen Skulptur und ihre inhaltliche Interpretation (München 2002) 142-153, Abb. 60-64. A. Furtwängler, Der Dornauszieher und der Knabe mit der Gans. Entwurf einer Geschichte der Genrebildnerei bei den Griechen (Berlin 1876). U. Mandel, Räumlichkeit und Bewegungserleben. Körperschicksale im Hochhellenismus (240–190 v. Chr.), in: P. C. Bol (Hrsg.), Die Geschichte der antiken Bildhauerkunst III: hellenistische Plastik (Berlin 2007) 164-167, Abb. 166 a-d.
Spinario/Dornauszieher
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Spinario/Dornauszieher
ID: 16
Name: Dornauszieher (Spinario)
Alte Verz.Nr.: 110
AO: Gipsabguss-Sammlung des Archäologischen Instituts der Universität Hamburg, Inv. 110.
Historie: Formerei in Rom, Virgilio Gherardi, Bestand der Kunsthalle Hamburg,erworben in 1928.
Maße: Höhe: 73 cm / Breite: 50 cm / Tiefe: 64 cm
Zustand: Die runde Plinthe ist vorne an einer Stelle bestoßen. Es gibt Staubablagerungen und dunkle Verfärbungen an der Figur, sowie einzelne Flecken. Der Kopf ist getrennt angesetzt, am Rücken ist der Nagel von der Befestigung zu sehen.
Beschreibung: Es handelt sich um eine unterlebensgroße nackte Figur eines Knaben. Er scheint etwas zehn Jahre alt zu sein und ist sitzend auf einem Felsen dargestellt. Er hält in seiner linken Hand seinen linken Fuß, den er auf das rechte Knie gelegt hat. Mit seiner rechten Hand pickt er in der Fußsohle, wobei es keine direkte Berührung gibt. Sein rechtes Bein ist angewinkelt, der Fuß ist auf dem Boden abgesetzt und die Zehe ragen über die runde Plinthe hinaus. Der Kopf ist nach unten zum Fuß gerichtet, das Gesicht bleibt vorm Betrachter verborgen. Es ist stilisiert und nicht besonders plastisch gearbeitet. Seine welligen Haare liegen eng am Kopf an. Am Nacken stehen sie leicht ab und umkreisen ihn mit kurzen dicken Korkenzieherlöckchen.
Original AO: Rom, Kapitolinische Museen, Appartamento dei Conservatori, Inv. 1186.
Original FO: Vermutlich nicht ausgegraben, päpstlicher Besitz, Geschenk des Papstes Sixtus IV an die Stadt Rom in 1471. Unter Napoleon in Paris, seit 1917 wieder in Rom.
Original Datierung: Griech. Original: 3. Jh. v. Chr. Röm. Kopie: 1. Jh. v. Chr.
Deutung und historischer Kontext: Es handelt sich um eine römische Kopie, die in Bronze ausgeführt wurde. Der im strengen Stil des 5. Jhs. v. Chr. gehaltene Kopf und das hellenistische Motiv und Ausarbeitung des Körpers erschweren eine eindeutige Datierung dieser Replik (für knappe Zusammenfassung der Diskussion siehe Stemmer 1995, 215; zum Kopftypus Zanker 1974). Laut Rühfl (1984, 264) trifft diese Mischung den späthellenitisch-römischen Kunstgeschmack. Im Fall, dass die ganze Skulptur auf ein Vorbild aus dem strengen Stil zurückgeht, wird sie in den kultischen Kontext gebracht und mit einem Gott oder Heros in Verbindung gebracht. Als eine hellenistische Statue wird der Spinario als ein Weihgeschenk aufgefasst, der z.B. in einem heiligen Hein aufgestellt werden konnte.
Vergleich: Vier marmorne Repliken sind erhalten. Der marmorne Dornauszieher Castellani in London (BM Inv. 1755) ist in seiner Gesamtausführung realitischer und könnte auch als das frühhellenistische Original gesehen werden (Fuchs 1958, 10, Abb 6; dagegen frühkaiserzeitlich bei Rühfl 1984, 264, Abb. 112). Eine weitere Replik in Florenz, Uffizien, Inv. 177; Algerien, Cherchell Musée Archéologique Inv. 156; Paris, Louvre INV; Berlin, Staatl. Mus, Inv. 485. Im Grotesque-Genre ausgeführte Terrakotta-Statuette (2. Jh. v. Chr.) aus Priene in Berlin (Staatl. Mus., Inv. Tc 8626), siehe Smith 1991, Abb. 172; Fuchs 1958, Abb. 7.
Literatur:
H. Rühfel, Das Kind in der griechischen Kunst (Mainz 1984) 262-268, Abb. 111. K. Stemmer (Hrsg.), Standorte. Kontext und Funktion antiker Skulptur (Berlin 1995) 215-216, Kat. B 65. W. Fuchs, Der Dornauszieher (Bremen 1958) Abb. 1-5. R. R. R. Smith, Hellenistic Sculpture (London 1991) Abb. 171-172. A. Furtwängler, Der Dornauszieher und der Knabe mit der Gans. Entwurf einer Geschichte der Genrebildnerei bei den Griechen (Berlin 1876). F. Haskell – N. Penny, Taste and the Antique (Yale 1981) 308, Kat. 78, Abb. 163. P. Zanker, Klassizistische Statuen (Mainz 1974) 71ff, Taf. 57,1.3; 58,1; 60,3; 62,1; 63,2.7
Kritios Knabe
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Kritios Knabe
Standort Orginal: Athen, Akropolis Museum
Inv.: 698
Datierung: klassisch
Kore Albani
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Kore Albani
Standort Original: Rom, Villa Albani
Inv.: 749
Datierung: klassisch
Ilioneus
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Ilioneus
Original Standort: München
Inv.:
Datierung: hellenistisch
Oktavian/Augustus
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Porträt Octavian/Augustus
Standort Original: Mallorca La Alcudia, Privat
Porträt Augustus Azaila
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Porträt Augustus Azaila
Original Standort: Madrid, Museo arquelogico Nacional
Inv.: 33.136
Datierung: Ende 1. Jh. v. Chr.