Institut für
Empirische Kulturwissenschaft (Anthropological Studies in
Culture and History)
Foto: UHH/Denstorf
17. Juni 2016
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Ausstellung: 17.06.2016 bis 24.06.2016 (Foyer ESA West)
Eröffnungsveranstaltung (ESA West, Raum 221) 17.06.2016
12:00 Uhr bis 13:00 Uhr: Eröffnung und Kurzvorstellung der Projekte und diesbezüglichen Exponate
13:00 Begehung der Ausstellung
Ab 14:30 Uhr Vorstellung weiterer Projekte für Studierende und weitere Interessierte
Seit mehr als einem Jahr engagieren sich Mitglieder des Fachbereichs Kulturgeschichte und Kulturkunde im Bereich der Flüchtlingshilfe. Im Vordergrund steht hierbei die Begegnung zwischen den Studierenden und MitarbeiterInnen der Universität mit Flüchtlingen in Hamburg. In diesem Zusammenhang sind verschiedene Projekte entstanden, die von der Sprachvermittlung, über die Kinderbetreuung und „Patenschaften“ bis hin zum kulturellen Austausch über Kunst, Archäologie und Geschichte reichen, aber auch die Reflexion über die Flüchtlingsarbeit als solche miteinschließen.
Viele der Studierenden und MitarbeiterInnen des Fachbereichs haben diese Projekte vornehmlich in ehrenamtlicher Arbeit angeboten und durchgeführt. Mit der von der Ethnologie-Professorin Laila Prager initiierten und organisierten Ausstellung sollen diese Projekte der Öffentlichkeit vorgestellt und das Engagement der Beteiligten honoriert werden. Zugleich versteht sich die Ausstellung auch als Anstoß, um diese und weitere Projekte auch zukünftig anbieten zu können. Die vom Fachbereich und der Universität Hamburg begonnene Flüchtlingshilfe soll somit auch auf eine nachhaltige Basis gestellt werden.
Mehrere dieser Projekte sind in Kooperation mit verschiedenen Hamburger Bildungsinstitutionen wie der Grone Stiftung, dem WIR (Work Integration and Refugees), Fördern und Wohnen, lokalen Museen, sowie engagierten mittelständischen Unternehmen entstanden. Auch diese Zusammenarbeit soll in der Ausstellung dokumentiert werden. Im Rahmen der Projektarbeit konnten und können die Studierenden somit bereits während des Studiums einschlägige Erfahrungen für die Berufspraxis sammeln und Kontakte mit außeruniversitären Partnern knüpfen.
Teil der Ausstellung sind auch die Erfahrungen und das Feedback der Flüchtlinge, die an diesen Projekten beteiligt waren bzw. diese mitangestoßen haben. Die Flüchtlinge haben hierbei ihre eigenen Perspektiven auf Fragen nach der Bedeutung von „Heimat“, „Ankommen“ und „Aufgenommen werden“ artikuliert, aber auch die interkulturellen Probleme thematisiert, die sich tagtäglich in der „neuen Heimat“ ergeben. Zugleich haben sie ihre Hoffnungen und Wünsche zum Ausdruck gebracht, die sie mit der Universität Hamburg verbinden.
Unter den Flüchtlingen sind sowohl Frauen als auch Männer aus Afghanistan, Iran, Syrien, Irak, Eritrea, „Staatenlose“ und Personen aus den Balkanländern. Der Fachbereich hat hierbei explizit davon abgesehen, unter den Flüchtlingen eine Trennung nach Personen mit „guter“ und „schlechter“ Bleibeperspektive vorzunehmen. Das Ziel war und ist vielmehr die Gleichbehandlung aller Flüchtlinge, um allen Betroffenen (Frauen und Männern gleichermaßen) die kulturelle Partizipation zu ermöglichen und die Integration in Deutschland zu erleichtern, indem im Verlauf der Projekte immer auch direkte Kontakte zwischen „Deutschen“ und den Flüchtlingen geknüpft werden.
Mit dem Beispiel des Fachbereichs Kulturgeschichte und Kulturkunde will die Ausstellung aufzeigen, dass die Universität Hamburg ein Ort der Begegnung, des Dialogs und des kulturellen Austauschs mit Flüchtlingen sein kann. Mit den vorgestellten Projekten wird deutlich, dass die Universität nicht nur eine Stätte der wissenschaftlichen Erkenntnis und Lehre ist, sondern unmittelbar auch zentrale zivilgesellschaftliche Aufgaben wahrnehmen kann, um die kulturelle Integration in Deutschland zu befördern.
Im Rahmen der Eröffnungsveranstaltung (17.06.2016, 12 Uhr) werden alle Projekte kurz von den Beteiligten vorgestellt (Mitarbeiterinnen, Studierende, Flüchtlinge) und ein einführender Rundgang durch die Ausstellung angeboten. Im Anschluss (14:30 Uhr) können Studierende und andere Interessierte sich über weitere von der Universität und externen Partnern angebotene Projekte, (zukünftige) Arbeitsmöglichkeiten in der Flüchtlingshilfe, ABK-Leistungspunkte und andere Fragen informieren.