Institut für
Empirische Kulturwissenschaft (Anthropological Studies in
Culture and History)
Foto: UHH/Denstorf
16. März 2020
Das Institut für Empirische Kulturwissenschaft der Universität Hamburg trauert um seinen früheren Direktor Prof. Dr. Gerhard Lutz. Er verstarb am 25. Februar 2020 im Alter von 92 Jahren in Hamburg.
Geboren am 9. Dezember 1927 in Hof, studierte Gerhard Lutz an der Universität Würzburg und wurde dort 1954 mit einer Arbeit über „Sitte und Infamie. Untersuchungen zur rechtlichen Volkskunde am Phänomen des Verrufs“ promoviert. Er habilitierte sich 1972 mit wissenschaftsgeschichtlichen Studien an der Universität Göttingen. 1973 übernahm er als Nachfolger von Walter Hävernick die Vertretung des Lehrstuhls für Deutsche Altertums- und Volkskunde an der Universität Hamburg. 1975 wurde er offiziell auf die Professur berufen und wirkte bis 1993 als Seminar- bzw. Institutsdirektor.
Im Fach wurde Gerhard Lutz zunächst mit dem 1958 erschienenen Sammelband „Volkskunde. Ein Handbuch zur Geschichte ihrer Probleme“ bekannt. Anlässlich seines 60. Geburtstages erschien die ihm gewidmete, von Albrecht Lehmann und Andreas Kuntz herausgegebene Festschrift „Sichtweisen der Volkskunde. Zur Geschichte und Forschungspraxis einer Disziplin“ (Berlin 1988).
Gerhard Lutz weitete das Spektrum des Hamburger Institutes vor allem durch theoretische, methodische und fachgeschichtliche Beiträge und öffnete es für interdisziplinäre Perspektiven. Bei seinen Studierenden und Kollegen hat er sich durch seine kompetenten Lehrveranstaltungen und seinen stets freundlichen, höflichen und nicht zuletzt aufs Zuhören bedachten Charakter viel Respekt verschafft. Das Institut wird Gerhard Lutz in ehrender Erinnerung behalten.