Institut für
Empirische Kulturwissenschaft (Anthropological Studies in
Culture and History)
Foto: UHH/Denstorf
9. Februar 2018
Bekenntnisse fallen heute leicht. Ein kurzer Tastendruck und schon sind Meinungen geteilt, Freundschaften bestätigt und Urteile gefällt. Die sozialen Medien bringen es auf den Punkt: Sich zu bekennen ist ein elementarer Akt sozialer Kommunikation. Das gilt auch diesseits des Digitalen – like it or dislike it.
In seinem Leben legt jeder Mensch gleich mehrfach Bekenntnisse ab. Manche sind persönlich, wie Eheversprechen, manche sind bewusst formell, wie Eide vor Gericht. Einige fallen schwer, wie Geständnisse, und einige dienen der Unterhaltung, wie all die großen und kleinen Lebensbeichten, die in Talkshows und Boulevardmedien inszeniert werden. Bekenntnisse prägen das Leben auf unterschiedlichste Weise. Sie verbinden Privates und Öffentliches und berühren dabei die Sphären von Religion und Politik ebenso wie jene von Gesundheit und Bildung, Partnerschaft und Sexualität. Vielleicht ist es dieser schier unüberschaubaren Vielfalt geschuldet, dass das Bekenntnis bislang kaum zum Gegenstand der interdisziplinären kulturwissenschaftlichen Auseinandersetzung wurde. Dem möchte das aktuelle Forschungsprojekt der Isa Lohmann-Siems Stiftung begegnen, indem es die Formen und Formeln des Bekenntnisses näher in den Blick nimmt.
Das Projekt unserer Wissenschaftler_innen Christine Bischoff, Carsten Juwig und Lena Sommer läuft seit Mai 2017.
Die kommende Tagung der Isa Lohmann-Siems Stiftung zum Thema "Bekenntnisse: Formen und Formeln" findet am 9. und 10. Februar 2018 im Warburg-Haus Hamburg statt (Heilwigstraße 116). Alle Interessierten sind herzlich eingeladen!
Das Programm finden sie hier.
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