Institut für
Empirische Kulturwissenschaft (Anthropological Studies in
Culture and History)
Foto: UHH/Denstorf
15. November 2023
Foto: EKW Universität Hamburg
Die Veranstaltung findet in der Edmund-Siemers-Allee 1 West in Raum 220 statt.
Im Studio werden am 15. November zwei Abschlussarbeiten vorgestellt:
Alina Groen: Secondhandkleidung 2.0 - Konsumpraktiken in digitalen Plattformökonomien (Masterarbeit)
In der Arbeit werden die Konsumpraktiken von Secondhandkleidung in der digitalen Plattformökonomie aus kulturwissenschaftlicher Sicht in den Blick genommen. Ziel ist es, aus einer praxeologischen Perspektive zu untersuchen, wie gebrauchte Kleidung gegenwärtig von Alltagsakteur*innen auf digitalen Marktplätzen konsumiert, verkauft und gehandelt wird. Am Beispiel der Onlineplattform Vinted werden dabei die Konsumpraktiken der Nutzer*innen in Beziehung zu den Ordnungen und Politiken der digitalen Infrastruktur gesetzt. Aus einer übergeordneten Perspektive wird zudem die Etablierung plattformökonomischer Logiken im Alltag der Akteur*innen untersucht. Nach dem Forschungsstil der Grounded Theory Methodologie werden mittels qualitativer Leitfadeninterviews als Hauptquelle die Handlungs- und Deutungsmuster der Akteur*innen fokussiert. Dabei ergeben sich in der Analyse drei Kategorien, die für die Nutzung Vinteds zentral sind: „Konsumverständnisse“, „Konsum- und Handelsstrategien“ und „Transformationen des Kleiderkonsums auf digitalen Plattformen“. Die vorliegende Untersuchung liefert Einblicke darüber, wie sich Konsumlogiken im Digitalen verändern, welche Fähigkeiten Menschen hier ausbilden und welchen Einfluss die Plattformökonomie in ihrem Lebensalltag hat.
Theresa Kollmer: Frauen als Gäste im öffentlichen Raum – Die Bedeutung der feministischen Stadtplanung im Kontext der nachhaltigen Entwicklung (Bachelorarbeit)
Das Ziel der vorliegenden Arbeit ist, das Modell der feministischen Stadt in seiner Kritik an bestehenden Umständen und den lösungsorientierten Planungsmaßnahmen zu verstehen. Auf aktuelle geschlechtsspezifische Missstände und ungerechte Gestaltung wird im Zuge dessen aufmerksam gemacht. Schließlich stellt sich die Thesis der Frage, ob das Ideal der feministischen Stadt mit dem Prinzip der Nachhaltigkeit vereinbar ist. Um diese Fragestellung zu beantworten, werden literarische und aktuelle Quellen herangezogen, um auf Basis dieser eine Beurteilung vollziehen zu können. Die hierbei hinzugewonnenen Erkenntnisse zeigen, dass die Konzepte der geschlechtergerechten und nachhaltigen Stadt keine deckungsgleichen Inhalte aufweisen, sich jedoch in einigen Punkten entsprechen. So fördern die Lösungsansätze der feministischen Stadtplanung die zielorientierten Maßnahmen der nachhaltigen Stadt sowohl aus ähnlichen als auch aus verschiedenen Beweggründen. Daraus resultiert, dass feministische Stadtentwicklung die Nachhaltigkeit im urbanen Raum unterstützen kann. Dies zeigt, dass die Entwicklung hin zu einer geschlechtergerechten Stadt nicht nur genderbezogene Vorteile und Gerechtigkeit mit sich bringt, sondern ebenfalls gewinnbringend für andere zukunftsprägende Faktoren wie die Nachhaltigkeit ist.
Alle Interessierten sind herzlich eingeladen, dazu zu kommen und mitzudiskutieren.
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