Institut für
Empirische Kulturwissenschaft (Anthropological Studies in
Culture and History)
Foto: UHH/Denstorf
28. April 2025
Foto: DGEKW
Der Beitrag befasst sich mit dem Konzept “populist truth-making" als Instrument zur Untersuchung der Auswirkungen populistischer Politik auf europäische Gesellschaften und Kulturen. Anhand einer europäisch vergleichenden ethnografischen Studie über Museen und Populismus wird veranschaulicht, wie populistische Politik funktioniert. Das Konzept „populist truth-making“ konzentriert sich auf ein Repertoire von Praktiken, die Museen und kulturelles Erbe durch die Konstruktion von Wahrheit (im Singular) und die Macht von Emotionen, Affekten und digitalen Affinitäten prägen.
Nicht nur in den USA hat mit Trump der Rechtspopulismus Einzug gehalten in die Staatspolitik. Auch in Europa verzeichnen rechtspopulistische Bewegungen und Parteien in den letzten Jahren einen steigenden Zuspruch. In manchen europäischen Ländern sitzen sie mittlerweile in den Regierungen. Und auch in Deutschland steigen die Zustimmungswerte zu einer Partei, der der Verfassungsschutz als in Teilen gesichert rechtsextrem definiert. Während gesellschaftlich noch die Diskussion über „Brandmauern“ geführt wird, ringen Politik auf Landes- und Bundesebene und demokratische Bündnisse in der Zivilgesellschaft um deren Erhaltung.
Die Vortragsreihe, veranstaltet von der Deutschen Gesellschaft für Empirische Kulturwissenschaft, versammelt Expertisen und Forschungsansätze aus dem kulturanthropologischen Fächerzusammenhang zu Rechtspopulismus, als ideologische Formation und Praxiszusammenhang. Die Vorträge werden Einblick geben in (aktuelle) Forschungen zu verschiedenen Feldern, Akteuren, und Aspekten rechtspopulistischer Welterklärung, ihre Dynamik, Wirkweisen und Anziehungskräften – mit Blick auf verschiedene europäische Länder und Entwicklungen. Hierbei werden sie nicht nur zeigen, welches tiefgründige Wissen über Rechtspopulismus ethnografische Forschung produzieren kann, sondern auch deutlich machen, dass die Ränder fließend sind und eine Rechtsruck von wenigen, rasch auch das gesamte gesellschaftliche Klima und die Lebensalltage aller verändern kann.
Die Vortragsreihe beruht auf der Zusammenarbeit mehrerer Institute und ist eingebunden in ein parallel verlaufendes – bundesweit in Kooperation – angebotenes Seminar, das in Zusammenarbeit mit dem Ständigen Ausschuss für Lehre der DGEKW veranstaltet wird. Beide Veranstaltungen drücken die Sorge des Faches ob der rechtspopulistischen Entwicklungen aus und werden Wissen und Expertisen aus dem Fach vorstellen und damit breiter zugänglich machen.
Zugangsdaten: https://uni-hamburg.zoom.us/j/62080953855?pwd=EPIvTN0Q8S0cfnUzCz6glaxcgMRbwI.1
Das Plakat zur Veranstaltung finden Sie hier