Glories of the Past! – Wirkung, Wahrnehmung und Einfluss von Raub- und Beutekunst von der Antike bis in die Gegenwart
Gerade die gegenwärtigen Debatten um den Umgang mit geraubter Kunst, die zum Teil aus systematisch angelegten Raubgrabungen stammen, teils Kulturgüter des illegalen Handels aus Krisengebieten darstellen, zeigen, wie aktuell das Thema der Raubkunst in den Medien und gleichzeitig wie wichtig eine Betrachtung der historischen Dimensionen ist.
Die Begriffe Raub- und Beutekunst werden auch häufig mit den systematischen Aktionen der NS- und der Nachkriegszeit verknüpft, allerdings weist der Raub von Kunstwerken und die gleichzeitig damit verbundene Institutionalisierung des Beuteguts als Träger politscher Botschaften bereits seit der Antike eine gewisse Kontinuität auf.
Bekannte Kunstwerke wurden auch in der Antike geraubt und in einem anderen Kontext erneut ausgestellt, wobei sich ihr ursprünglicher Sinngehalt grundlegend ändern konnte. Sie wurden aufgrund ihres Bekanntheitsgrades entwendet, gleichzeitig erhöhte sich oft ihre Berühmtheit und zum Teil auch ihre Wertschätzung durch die Neuaufstellung.
Innerhalb des Projektseminars werden Veränderungen in der Wahrnehmung von Skulptur und ihr Einfluss auf die gleichzeitige Kunst, sowie ihre politisch-ideologische Symbolwirkung und deren zeitlicher Wandel in unterschiedlichen Kontexten, sowohl zeitlich wie topographisch, anhand exemplarischer Beispiele antiker Raub- und Beutekunst untersucht.
Die Ergebnisse des Projektes werden ab Herbst 2018 in einer Ausstellung in der Gipsabguss-Sammlung, kombiniert mit einem virtuellen Katalog, präsentiert.