Re-connect together. Environmental education across disciplines
Re-connect together. Environmental education across disciplines
Lehrprojekt mit der Macquarie University und der University of New South Wales, Sydney
Das Projekt „Re-connect together. Environmental education across disciplines“ ist ein interdisziplinäres Lehrprojekt, das von der Förderlinie „Innovative Lehr- und Lernformate“ (ILLF) unterstützt wurde. Konzipiert und begleitet wurde das Projekt von Jacobus Bracker M.A. und Sabrina Stempfle M.Sc. als Projektverantwortlichen unter der Schirmherrschaft von Prof. Dr. Martina Seifert. Kern des Projekts war eine im September/Oktober 2022 durchgeführte Exkursion zu den Partneruniversitäten in Sydney. Die drei teilnehmenden Studierenden Fabienne Steinkraus, Jule Taina Timm (Klassische Archäologie) und Wiebke E. Lüdtke (Vor- und Frühgeschichtlicher Archäologie) hatten sich die Aufgabe gestellt, mithilfe archäologischer Methoden die gegenwärtige Materialität Sydneys auf ihre ökukulturellen Gewebe hin zu befragen und ihre Forschungsergebnisse in einem Film festzuhalten und zu präsentieren. Dabei wurden gezielt Perspektiven aus den Environmental Humanities auf die archäologische Arbeit angewendet.
„“More-than-human” is not a synonym for “nature” or “nonhuman” but, rather,
a term that highlights the primacy of relations over entities (including the “human”).
Our first principle for more-than-human histories is therefore co-constitution –
that organisms, elements, and forces cannot be considered in isolation
but must always be considered in relation.
O`Gorman und Gaynor 2020, 717
Grundidee des Lehrprojekt ist es, den Studierenden aufzuzeigen, welche Möglichkeiten ihre jeweiligen Fächer – hier: die Klassische und die Vor- und Frühgeschichtliche Archäologie – bieten, sich in die interdisziplinär und international gemeinschaftliche Bewältigung der Klimakrise einzubringen und damit auch ihren Aktualitätsbezug und ihre gesellschaftliche Relevanz unter Beweis zu stellen.
Als spezifischer theoretischer und methodischer Fokus werden dazu die Environmental Humanities herangezogen, die mit Konzepten wie „more-than-human“, der Einbeziehung indigenen Wissens und post- wie dekolonialer Perspektiven ein vielversprechender Katalysator für ein solches Vorhaben sind. Vor diesem Hintergrund wurden die Macquarie University und die University of New South Wales in Sydney als Partnerinnen gewählt, weil sie beide über einen herausragenden Erfahrungsschatz in diesem Feld verfügen.
Die Idee, Klimabildung in archäologischen Fächern einen Raum zu geben, wurde lehr- und lernmethodisch durch forschendes Lernen und die Wahl eines Exkursionsformats unterfüttert, das geeignet ist, bei den Studierenden wichtige Kompetenzen in der selbstständigen Erarbeitung, Aufbereitung und kritischen Diskussion wissenschaftlicher Problemstellungen in einem internationalen und interdisziplinären Kontext auszubilden.
Mit dieser Kompetenzorientierung und der Förderung des Bewusstseins für eigene Verantwortung und die eigene Gestaltungskraft in Bezug auf Forschung und gesellschaftliche Verhältnisse bewegt sich das Lehrprojekt im Feld der Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE), dem gemäß Target 4.7 der UN SDGs zentralen Treiber für die Umsetzung der Nachhaltigkeitsziele bis 2030.
In einem vorbereitenden Seminar im Sommer 2022 haben sich die Studierenden in die Grundlagen und Konzepte der Environmental Humanities eingearbeitet. Mithilfe einer abgestimmten Literaturliste mit den Projektpartnerinnen aus Sydney wurde eine gemeinsame Diskussionsgrundlage geschaffen und konnten die Studierenden ihre jeweiligen Forschungsfragen eingrenzen, die dann mit Studierenden und Forschenden in Sydney diskutiert wurden. An der Macquarie University nahmen die Studierenden an einem Workshop zum Schneiden digitalen Filmmaterials teil, um die Grundlagen für die mediale Umsetzung ihrer Projektergebnisse zu erwerben.
Bei der Erkundung Sydneys lag der Fokus auf den von den Studierenden gewählten Forschungsperspektiven Anthropozän, Anthroturbation und Klimakolonialismus, für die digitales Foto- und Filmmaterial gesammelt wurde, aus dem die Studierenden den nachfolgenden Film produziert haben. Von der Materialsammlung bis zur ersten Präsentation im Rahmen eines Showcase an der Macquarie University stand den Studierenden nur eine Woche zur Verfügung.
-Zum Film-
Projekt und Film wurden sodann von den Studierenden auf dem Hamburger Tag der Archäologie 2022 und auf dem HRK-Workshop „BNE in kleinen Fächern“ am 09.12.2022 in Berlin vorgestellt.
Projektleitung: Jacobus Bracker, Sabrina Stempfle
Schirmherrin: Matina Seifert