Institutskolloquium WiSe 20/21
Engaged Anthropology?
Grenzgänge an der Schnittstelle zwischen Engagement, Wissensproduktion und institutionellen Setzungen
Mittwochs, 18-20 Uhr, via Zoom
Organisation: Lara Hansen
Welches Wissen produzieren wir als Wissenschaftler*innen und welche Rolle spielt dieses in gesellschaftlichen Debatten und Transformationsprozessen?
Diese Frage ist Herzstück einer empirischen arbeiteten Kulturwissenschaft und verweist auf den Anspruch, (akademische) Wissensproduktion in direktem Austausch mit den betrachteten Feldern umzusetzen und sich mit den generieten Expertisen in öffentlichen Debatten zu positionieren. Dies hat in der Kulturanthropologie eine lange Tradition, erhält aber insbesondere im Kontext aktueller gesellschaftlicher Herausforderungen wie bspw. Nachhaltigkeit, Digitalisierung oder zunehmender sozialer Ungleichheiten erneute Relevanz.
Vor dem Hintergrund von Fachtraditionen wie Public oder Engaged Anthropology versuchen Forscher*innen durch unterschiedliche methodische Ansätzen von partizipativen Forschungen über militante, interventionistische Untersuchungen hin zum kollaborativem Arbeiten verschiedenen Formen von Engagement und Involviertheit gerecht zu werden und müssen dabei immer auch mit den strukturellen Rahmenbedingungen des Wissenschaftsbetriebs wie bspw. begrenzten zeitlichen, finanziellen Ressourcen, Antragsfunktionslogiken und Ökonomisierung von Wissen interagieren.
Im Rahmen dieses Kolloquiums werden unterschiedliche Formen der Wissensproduktion an der Schnittstelle von Wissenschaft und Zivilgesellschaft, grenzüberschreitende Positionierungen von Forscher*innen als Wissenschaftler*innen/Aktivist*innen, notwendigen Reflexionspraktiken über das permanente Spannungsverhältnis von Nähe und Distanz sowie konflikthafte Momente wie bspw. prozessbedingte Hierarchisierungen exploriert und kritisch reflektiert.
***Wichtiger Hinweis***
Nach aktuellem Stand wird das Institutskolloquium digital via Zoom stattfinden. Die jeweiligen Links zu den einzelnen Veranstaltungen erhalten die Studierenden über Agora. Wenn Sie nicht über STiNE für die Veranstaltung registriert sind, aber gerne teilnehmen möchten, wenden Sie sich bitte direkt an die Moderation(lara.hansen@uni-hamburg.de).
Das vollständige Programm finden Sie hier.
Soweit die bisherigen Vorträge aufgezeichnet wurden, finden Sie diese auf unserer Plattform für experimentelle, kollaborative Ethnografie (PECE Hamburg).
Engaged Anthropology?
Crossing borders at the interface between engagement, knowledge production and institutional settings
What knowledge do we as scientists produce and what role does this knowledge play in social debates and transformation processes?
This question is at the heart of empirical anthropological studies in culture and history and refers to the claim to implement (academic) knowledge production in direct exchange with the fields and to position ourselves in public debates with the generated expertise. This has a long tradition in cultural anthropology, but it is gaining renewed relevance in the context of current social challenges such as sustainability, digitization, and increasing social inequalities.
Against the backdrop of specialist traditions such as Public or Engaged Anthropology, researchers have to use different methodological approaches, ranging from participatory research to militant, interventionist studies and collaborative work, to do justice to different forms of engagement and involvement, and must always interact with the structural conditions of the academic world, such as limited time and financial resources, application function logics and the economization of knowledge.
This colloquium will explore and critically reflect on different forms of knowledge production at the interface of science and civil society, cross-border positioning of researchers as scientists/activists, necessary practices of reflection on the permanent tension between proximity and distance, and conflictual moments such as process-related hierarchies.
You can find the full program here.
As far as the previous lectures were recorded, you can find them on our platform for experimental, collaborative ethnography (PECE Hamburg).