Institutskolloquium WiSe 2018/2019
Vom Sammeln, Konservieren und Archivieren. Gedächtnisinstitutionen und Perspektiven der Wissensüberlieferung
Institutskolloquium – mittwochs, 18-20 Uhr, Raum 220, Beginn: 17. Oktober 2018
Organisation: Michael Münnich, M.A.
In den vergangenen Jahren hat die Semantik des Archivs einen Wandel vollzogen: Vom Synonym für den auratischen (und materiellen) Wissensraum, der strikten Speicher- und Ordnungspraktiken folgt, um Geschichte zu sichern und zu überliefern, zu einem Passepartout-Begriff, der – da weder allgemeingültig definiert noch geschützt – in den verschiedensten Kontexten verwendet werden kann. Anknüpfend an Michel Foucaults und Jacques Derridas Interpretation des Archivs als Sammelbegriff für unterschiedlichste Informations- und Wissensspeicher sind Aufbau und Aufgabenstellungen von Archiven sowie Prozesse des Sammelns und Archivierens auch verstärkt Gegenstand kulturwissenschaftlicher Diskurse geworden. Die Fragen von Wissenskonstruktionen und Überlieferungsstrategien, Verhältnisse von Archiv und Macht, Herausforderungen und Chancen durch die „digitale Revolution“ sind nur einige der Facetten, die in diesem Zusammenhang diskutiert werden.
Das Institutskolloquium wird sich diesen Fragen rund um das Sammeln, Bewahren und Überliefern als alltägliche, museale sowie wissenschaftliche Praxis annähern. Die Thematik soll gemeinsam mit internen und externen VertreterInnen verschiedener disziplinärer Blickrichtungen betrachtet und dabei gleichermaßen Geschichte, Gegenwart und Zukunft der Bewahrung und Tradition (im Sinne von Tradierung) von Wissen in den Blick genommen werden. Diskussionsgrundlage sind Vorträge, Projektpräsentationen und ausgewählte Texte. Arbeitsweise, Leistungsanforderungen sowie Programm werden in der ersten Sitzung am 17.10.18 bekanntgegeben.
Das gesamte Programm finden Sie hier.