Univ.-Prof. Dr. Frank Fehrenbach

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- Donnerstag, 14-15h
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Schwerpunkte
- Italienische Kunstgeschichte der Renaissance und des Barock; Beziehungen zwischen Kunst, Naturphilosophie und Naturwissenschaften; “Lebendigkeit” und “Kraft” als ästhetische Kategorien; Leonardo da Vinci.
Projekt
Zur Zeit schließe ich ein Buch über die Kategorie der „Lebendigkeit“ in der frühneuzeitlichen Kunst und im sie begleitenden Diskurs ab. Es wird eine Reihe von Fallstudien zwischen 14. und 18. Jahrhundert enthalten, in denen die Kunst unter anderem in Dialog mit Physik, Anatomie, Botanik und Geldtheorie tritt. Meine These ist, dass die Kunst und der Kunstdiskurs der Frühen Neuzeit Formen der Ambivalenz zwischen tot und lebendig entwickeln, deren vexierbildhafter Charakter die Frage nach dem Lebendigen offen hält: als einen Erfahrungsraum, in dem die Lebendigkeit der Betrachter selbst als Motor künstlerischer Beseelung ins Spiel kommt. Kunst klammert die Behauptung der faktischen Beseelung des Artefakts gleichsam ein; sie spielt mit der Möglichkeit der Verlebendigung in der Fiktion. Im Spiel zwischen Leben und Tod wird dabei überraschend eine grundlegende Ambiguität des Lebewesens selbst in Szene gesetzt, die zeitgenössische Autoren beispielsweise zwischen Pico della Mirandola, Leonardo da Vinci und Francis Bacon ausführlich diskutieren.
Vita
Studium der Kunstgeschichte, der Mittelalterlichen und Neueren Geschichte und der Philosophie in Tübingen und Basel. 1992–1995 Fellow am Kulturwissenschaftliches Institut in Essen (Arbeitsgruppe „Kulturgeschichte der Natur“). 1995 Promotion an der Universität Tübingen. 1995–96 Postdoc-Stipendiat an der Bibliotheca Hertziana, Rom. 1996–2001 Assistent am Kunsthistorischen Institut, Florenz. Gastprofessuren am Hermann-von-Helmholtz-Zentrum der Humboldt-Universität zu Berlin, an der Friedrich Schiller-Universität, Jena und an der Harvard University. 2003 Habilitation an der Universität Basel. 2003–2005 Forschungsstipendiat der Fritz Thyssen-Stiftung. 2005 Ruf an die Otto Friedrich-Universität, Bamberg (abgelehnt). 2005–2013 Senior Professor an der Harvard University. 2010–2011 Fellow am Wissenschaftskolleg, Berlin. Preise und Auszeichnungen: Hans Janssen-Preis für Europäische Kunstgeschichte der Akademie der Wissenschaften, Göttingen (1996); Preis der Aby Warburg-Stiftung, Hamburg (2004); Humboldt-Professur der Alexander von Humboldt-Stiftung (2013). 2013-18 Leitung der Forschungsstelle „Naturbilder/Images of Nature“ am Kunstgeschichtlichen Seminar der Universität Hamburg. Seit 2019 Co-Sprecher der DFG-Kollegforschungsgruppe „Imaginarien der Kraft“ (https://www.imaginarien-der-kraft.uni-hamburg.de). Seit 2020 Sprecher des Präsidiums des Hamburg Institute for Advanced Study (HIAS). – Mitglied der Hamburger Akademie der Wissenschaften.
Neuere Publikationen
Bücher:
Aby Warburg und die Natur. Epistemik, Ästhetik, Kulturtheorie, hg. v. F. Fehrenbach and C. Zumbusch, Berlin - Boston 2019.
Leonardo da Vinci. Der Impetus der Bilder, Berlin 2019.
Kraft - Intensität - Energie. Zur Dynamik der Kunst, hg. v. F. Fehrenbach, R. Felfe und K. Leonhard, Berlin - Boston 2018.
Der Achte Tag. Naturbilder in der Kunst des 21. Jahrhunderts, hg. v. F. Fehrenbach und M. Krüger, Berlin-Boston 2016. - Rezensionen in: Tierstudien 11/2017, S. 166f. (Katja Kynast); ArtHist.net, 19.9.2017 https://arthist.net/reviews/16119 (Maria Bremer); Sehepunkte 19, 7-8, 2019 http://www.sehepunkte.de/2019/07/29911.html (Stefanie Meier-Kaftan).
Aufsätze
The Most Difficult of All. The Life and Death of Italian Tomb Sculpture, ca. 1280-1490, in: Gundhild Borggreen et al. (Hg.), Dead or Alive! Tracing the Animation of Matter in Art and Visual Culture, Aarhus 2020, 65-94.
Apocalisse a Roma, in: Roberto Antonelli et al. (Hg.), Leonardo a Roma. Influenze ed eredità, Ausst.-Kat. Rom, Villa Farnesina 2019-2020, Rom 2019, 143-154.
Sfondare. Landschaft als Kraftraum, in: Frank Fehrenbach / Robert Felfe / Karin Leonhard (Hg.), Kraft - Intensität - Energie. Zur Dynamik der Kunst, Berlin-Boston 2018, 93-119.
Cut Flowers, in: Nuncius 32/3, 2017, 583-614.
Rubor/robur. Paris Bordones starke Frauen, in: Sandra Pisot (Hg.), Die Poesie der venezianischen Malerei. Paris Bordone, Palma il Vecchio, Lorenzo Lotto, Tizian (Ausst.-Kat. Hamburger Kunsthalle 2017), München 2017, 58-71.