Ausstellungen
Akte, Antike, Anatomie. Zeichnend die Welt erschließen
Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg
7. November bis 20. Dezember 2024
Hamburger Kunsthalle, Harzen-Kabinett
8. November 2024 – 23. Februar 2025
Das Zeichnen als Technik der Welterschließung steht im Fokus eines institutionenübergreifenden Kooperationsprojekts, das die Hamburger Kunsthalle (Kupferstichkabinett) mit der Universität Hamburg (Kunstgeschichtliches Seminar) und der Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg entwickelt hat.
In zwei parallel stattfindenden Ausstellungen wird das einerseits an den Akademien und in den Künstlerateliers erlernte Zeichnen sowie andererseits das dilettantische Zeichnen, das im Privaten ausgeübt wurde, vorgestellt: In der Hamburger Kunsthalle liegt der Schwerpunkt der Präsentation auf Handzeichnungen des 15.–19. Jahrhunderts, die das Potenzial künstlerisch-wissenschaftlichen Zeichnens als Instrument von Wissensvermittlung und Erkenntnisgewinn zeigen. Zudem werden ausgewählte Darstellungen von Lernsituationen in Ateliers und an den Akademien zu sehen sein.
In der Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg steht ein unerforschtes Kompendium aus dem späten 17. Jahrhundert von der Hand des Joachim Etzekiel Levezow im Mittelpunkt, das Zeichnungen aus den Bereichen Anatomie, Antike und Naturkunde vereint. Das Levezow-Album diente dem Festhalten von visuellen Informationen und einer topischen Wissensordnung, die das Zeichenbuch zu einem Kompendium der Verbindlichkeit ästhetischer Normen und des verfügbaren Wissens machen.
Mit dem Kooperationsprojekt kann das Fach Kunstgeschichte als bildwissenschaftlich arbeitende Disziplin vorgestellt und die Relevanz von zeichnerischer Erschließung, Dokumentation und Fixierung von Wissensinhalten in einer digital geprägten Welt vermittelt werden. Die digitale Edition des Levezow-Albums, besorgt vom Hub of Computing and Data Science (HCDS), wurde gefördert im Rahmen der Exzellenzstrategie des Bundes und der Länder.
Kurator:innen:
Dr. Andreas Stolzenburg (Hamburger Kunsthalle, Kupferstichkabinett)
Prof. Dr. Iris Wenderholm (Kunstgeschichtliches Seminar, Universität Hamburg)
Bilder-Memory
Ausstellung über das politische Bildgedächtnis zeitgenössischer Pressefotografien
1. Dezember 2023 bis 1. März 2024
Bestimmte Motive, Gesten und Darstellungsstrategien sind seit Jahrhunderten Bestandteil der visuellen Kultur. Begegnet man ihnen in den alltäglichen Nachrichtenbildern, dann werden einem jedoch oft ihre historischen Traditionen nicht bewusst. Damit bleiben die Bezüge der Bilder unklar und Aspekte ihrer Bedeutung verborgen. Der Bildindex zur Politischen Ikonographie stellt ein Instrument zur kritischen Hinterfragung und Erforschung solcher Bildtraditionen dar. In einer Workshop-Reihe im Warburg-Haus wurde anhand von vier aktuellen Pressefotografien den historischen Beziehungen von Bildern nachgegangen und der Bildindex nach vergleichbaren Darstellungen erkundet.Die Ergebnisse sind nun in einer Ausstellung zu sehen, die Motiv-Verwandtschaften aufdeckt und die Bedeutung der Politischen Ikonografie auch für den gegenwärtigen Bildgebrauch zeigt.
Die Ausstellung ist ab 1. Dezember 2023 im Flur des Kunsthistorischen Seminars, Edmund-Siemers-Allee 1 (Westflügel, 1. Etage), 20146 Hamburg zu sehen und dort bis zum 1. März 2024 Montag bis Freitag (außer an Feiertagen) von 10 bis 19 Uhr kostenlos zugänglich.
Was für ein Theater
Eine Ausstellung im Rahmen des Hamburger Architektursommers 2023
9. Juni bis 27. Juni 2023
Eröffnung am 8. Juni 2023 um 18.00 Uhr
Hamburger Rathaus (Rathausdiele)
Rathausmarkt 1
20095 Hamburg
Grußwort Dr. Carsten Brosda, Senator für Kultur und Medien
Einführung Prof. Dr. Frank Schmitz, Universität Hamburg
Öffentliche Führungen 11. Juni und 24. Juni, jeweils 14 Uhr, Treffpunkt im Vorraum der Rathausdiele
Projektleitung: Prof. Dr. Frank Schmitz, Universität Hamburg
Mitarbeit: Catharina Grot und Leonie Wintzer, Universität Hamburg
Studentisches Projektteam: Catharina Grot,
Dörp Holst, Caroline Krüger, Lisa Liu, Karla Reuter,
Frank Schmitz, Sarah Schneider, Dana Schönefeld,
Talissa Sommer, Renate Töppich, Ngoc Tram Vu,
Róisín Weickert, Leonie Wintzer
Gestaltung Sarah Winter
Das Ganze der Natur. Kräfte, Ordnungen, Grenzen
Sonderausstellung
von Mittwoch, 30. November 2022, bis Sonntag, 27. August 2023
Wie passt „Das Ganze der Natur“ auf ein Blatt Papier? Die Ausstellung im Museum der Natur Hamburg nähert sich aus unterschiedlichen Blickwinkeln der Frage, inwiefern wir unsere Vorstellungen von der Natur sinnvoll ordnen und als Bild darstellen können – und was die Darstellungen über uns selbst sagen.
Anhand von aktuellen und historischen Karten, Bildern, Stammbäumen, Diagrammen und anderen Darstellungen aus Europa zeigt sie, wie Menschen zu verschiedenen Zeiten und an unterschiedlichen Orten versucht haben, „die Natur“ und ihre Kräfte in ihrer Gesamtheit und auf einen Blick festzuhalten.
Die Sonderausstellung richtet sich nicht nur an Naturinteressierte, sondern an alle, die neugierig sind und Lust haben, Natur, Kunst und Wissenschaftsgeschichte aus einer anderen Perspektive zu betrachten. Sie soll zum Weiterdenken inspirieren und regt an, die ganz eigene Sicht auf „Das Ganze der Natur“ zu entwickeln.
Die Sonderausstellung „Das Ganze der Natur – Kräfte, Ordnungen, Grenzen“ ist als gemeinsames Projekt des Museums der Natur Hamburg / Leibniz-Institut zur Analyse des Biodiversitätswandels und der DFG-Kolleg-Forschungsgruppe „Imaginarien der Kraft“ in Zusammenarbeit mit Studierenden der Kunstgeschichte der Universität Hamburg entstanden.
Unabsehbare Fahrten ins Innere der Zeit
Künstlerische Intervention von Eske Schlüters und Tillmann Terbuyken im Warburg-Haus Hamburg
Ausstellungs- und Kooperationsprojekt
19.1. - 22.1.2023
Ort: Lesesaal, Heilwigstraße 116,
Öffnungszeiten: 14 bis 18 Uhr oder nach Vereinbarung
Eröffnung: 19.01.2023, 18h
Ein Artist Talk vor Ort zusammen mit Leena Crasemann und Benjamin Fellmann findet statt am 21.01.2023, 16h.
Das heutige Warburg-Haus Hamburg und dessen Lesesaal, der seit seiner Eröffnung im Jahr 1926 als Nukleus der Kulturwissenschaftlichen Bibliothek (K.B.W.) Aby Warburgs den unterschiedlichsten Nutzungen wie Einschreibungen unterlag, wird zum Ausgangspunkt einer filmisch-installativen Intervention von Eske Schlüters und Tillmann Terbuyken. In künstlerischer Kooperation aktivieren sie die architektonische Hülle der ehemaligen K.B.W. als temporären Aufführungsraum, in dem Visionen von vergangenen Zukünftigkeiten und aktuelle Zeitgeschichte miteinander verschmelzen.
In einer Stellprobe experimentierten Terbuyken und Schlüters im Vorfeld mit Projektionen und skulpturalen Objekten im Raum, die das Zentrum des elliptischen Lesesaals okkupieren. Leere Leinwände im Format der von Warburg konzipierten Mnemosyne-Tafeln seines Bilderatlas und arrangierte Sperrholzobjekte als auch der Lesesaal an sich werden zum Bildträger: Durch Kamera- und Spiegelbewegungen entsteht ein Raum-Zeit-Gefüge, das sich rekursiv mit dem Anfang des 20. Jahrhunderts verschränkt, das auch das Recherchefeld von Schlüters und Terbuyken darstellt. So falten sich Bild- und Raumachsen derart ineinander, dass ein visuelles Dispositiv multikausaler An- und Abwesenheiten entsteht.
Gefördert von der Behörde für Kultur und Medien Hamburg
Leere. Das Khanenko Museum in Kyiv
Fotografien von Yurii Stefanyak
Ort: Kunstgeschichtliches Seminar ESA-W
Der Angriffskrieg gegen die Ukraine bedroht auch die Museen, die ihre Schätze evakuieren müssen. Die Ausstellung zeigt Fotos des Khanenko Museums in Kyiv, des bedeutenden Kunstmuseums in der Ukraine, mit seinen im Frühjahr 2022 entleerten Sälen. Bilder eines Ortes in der Schwebe, der ausharrt und in die Zukunft blickt.
Die Ausstellung verdankt sich der Kooperation zwischen dem Seminar für Kunst und Kunstwissenschaft der TU Dortmund, dem Bohdan and Varvara Khanenko National Museum of Arts, Kyiv, dem Ukraine Art Aid Center/Netzwerk Kulturgutschutz Ukraine und dem Caspar-David-Friedrich-Institut, Universität Greifswald.
Projektleitung
Dr. Olena Balun, Prof. Dr. Kilian Heck,
Yuliya Vaganova, Prof. Dr. Barbara Welzel
Ausstellungskurator:innen
Dr. Niklas Gliesmann, Dr. Sarah Hübscher,
Judith Klein, M.A., Yuliya Vaganova,
Prof. Dr. Barbara Welzel, PD Dr. Andreas Zeising
Umsetzung Hamburg
Prof. Dr. Iris Wenderholm
Turm und Tunnel
Turm und Tunnel. Friedhelm Grundmann baut für Kirche und U-Bahn
Ort: Freie Akademie der Künste, Klosterwall 23, 20095 Hamburg
Kurator*innen: Dr. Frank Schmitz (Universität Hamburg), Daniel Bartetzo und Karin Berkemann (beide moderneREGIONAL)
Das Projekt „Turm und Tunnel“ widmet sich den nachkriegsmodernen Kirchen- und U-Bahn-Bauten des Hamburger Architekten Friedhelm Grundmann (1925–2015). Über fünf Jahrzehnte hinweg war er in beiden Baugattungen aktiv – das ist einmalig in der deutschen Nachkriegsmoderne. Zur Eröffnung der Ausstellung sprechen Marc-Olivier Mathez (Freie Akademie der Künste), Mathias Hein (Architekt), Dirk C. Schoch (Sutor-Stiftung) sowie Daniel Bartetzko M. A. und Dr. Karin Berkemann (moderneREGIONAL) sowie Dr. habil. Frank Schmitz (Universität Hamburg), die Kurator*innen der Ausstellung. Als Moderatorin führt Ruth Asseyer (Karl Schneider Gesellschaft e. V.) durch die Veranstaltung.
Parallel erscheint eine gleichnamige Publikation im Verlag Dölling und Galitz in der Schriftenreihe des Hamburgischen Architekturarchivs. Aus diesem Anlass wird eine Veranstaltungsreihe – mit einem Schwerpunkt rund um den Tag des offenen Denkmals vom 9. bis 11. September 2022 – ausgewählte Beispiele vertiefen und sie in einen überregionalen Kontext einbetten.
Die Veranstaltungsreihe
5. September 2022: Vernissage zur Ausstellung
9. September 2022: Führung durch Haus Grundmann in Hamburg
10. September 2022: Rundfahrt zum Tag des offenen Denkmals in Hamburg
11. September 2022: Führung durch die Nathan-Söderblom-Kirche in Reinbek
5. Oktober 2022: Studientag „Laut und leise. Der ‚Weg Grundmann‘ als Modell für die heutige Denkmalpflege?“
13. bis 19. Februar 2023: Spring School “Kirche und Kulturerbe” in Hamburg (s. Lehrprogramm des Kunstgeschichtlichen Seminars für das WS 2022/23)
Aby Warburg und die Pueblokunst (2022-2023)
4.3.22–8.1.23
Ort: KULTUREN UND KÜNSTE DER WELT | WORLD CULTURES AND ARTS
Rothenbaumchaussee 64 | 20148 Hamburg | Germany
Der Hamburger Aby Warburg (1866-1929) gilt als Begründer der modernen kulturwissenschaftlich orientierten Kunstgeschichte. Seine Forschungen zur Entstehung und Bedeutung symbolischer Kunst sind immer wieder Inspirationsquelle und Gegenstand von Neubewertungen. Auf einer Reise 1895/96 durch den Südwesten der USA und durch die Begegnung mit der Kunst und Kultur der dortigen Pueblo-Gesellschaften kam er zu entscheidenden Erkenntnissen, die er 1923 in seinem berühmten Vortrag zum „Schlangenritual“ verarbeitete. Kaum bekannt sind jedoch die Kunst-, Zeremonial- und Alltagsgegenstände, die er dort sammelte und dem Museum schenkte.
Die Ausstellung präsentiert zum ersten Mal alle erhalten gebliebenen Werke seiner Sammlung, von kunstvollen Tongefäßen bis zu beeindruckenden Katsina-Figuren, zusammen mit Originaldokumenten aus dem Warburg Institute London. Sie untersucht ihre Bedeutung und wirft ein kritisches Licht auf die Entstehungsgeschichte der Sammlung. Dabei bezieht sie ausdrücklich aktuelle Perspektiven und künstlerische Positionen der Pueblo-Gesellschaften ein und thematisiert deren Anliegen, kulturell sensible Inhalte und religiöses Geheimwissen zu schützen und nicht zu zeigen.
Die Ausstellung findet in Kooperation mit dem Warburg Institute London statt. Mit finanzieller Unterstützung durch den Ausstellungsfonds der Freien und Hansestadt Hamburg, die Warburg-Melchior-Olearius-Stiftung und das amerikanische Generalkonsulat in Hamburg. Der Ausstellungskatalog wird durch die Hermann Reemtsma-Stiftung gefördert. Restaurierungsförderung durch die Ernst von Siemens Kunststiftung.
Weitere Informationen (Website MARKK)
Einbildungskraft in ‚Gold- und andern Farben‘. Illustrationen der Göttlichen Komödie am Beispiel des Codex Altonensis
Posterausstellung im Kunstgeschichtlichen Seminar der Universität Hamburg Juli - Dezember 2022
Die aus dem Seminar „Bilder jenseits der Erfahrung. Illustrationen der Göttlichen Komödie des Dante Alighieri“ (WiSe 2021/22; Leitung: Gerd Micheluzzi) hervorgegangene Posterausstellung »Einbildungskraft in ‚Gold und andern Farben‘« widmete sich der Frage, ob und inwiefern die frühen Illustratoren dieses epochalen Werks auf die detaillierten, bildhaften, sich unter anderem dem rhetorischen Mittel der enargeia bedienenden, auf die imaginatio der Rezipierenden abzielenden und häufig den visus aber auch andere Sinne affizierenden Beschreibungen der dantesken Jenseitsvision zu reagieren wussten. Im Zentrum stand dabei der an der Bibliotheca Christianei verwahrte, in der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts illustrierte Codex Altonensis, dessen vormaliger Besitzer, Johann Peter Kohl (1698–1778), in einem 1750 abgedruckten Brief von einer Handschrift spricht, in der „[…] mit den lebhaftesten Gold- und andern Farben, Figuren, von allerhand Arten, Vorstellungen und Gestalten zu sehen sind.“ Die studentischen Projekte näherten sich diesen bildgewordenen Vorstellungen auf ganz unterschiedliche Weise. Ausgehend von einzelnen Textpassagen aber auch von übergreifenden Leitmotiven getragen, wurde nach Relationen zwischen Text und Bild gefragt, dem Spiel mit Leser-, Hörer- und Betrachter:innen, nach künstlerischen Vorbildern, historisch-kulturell bedingten Vorstellungen aber auch der Art und Weise, wie die vom Jenseitspilger Dante selbst imaginierten Bilder zu einer malerischen Umsetzung gelangten.
FAKE (2022)
Zur Bedeutung architektonischer
Repliken und Rekonstruktionen
Posterausstellung im Kunstgeschichtlichen Seminar der Universität Hamburg ab dem 21.4.2022
Seminarleitung: Dr. habil. Frank Schmitz
Was ist Authentizität in der Architektur? Welchen Stellenwert haben Nachbauten, Rekonstruktionen und Repliken? Ist nicht jede Architektur durch ihre Ortsgebundenheit und zugleich materielle Identität immer ‚original‘ und a priori nicht zu replizieren? Den vielfältigen Erscheinungsformen von Bauten und Ensembles, die im öffentlichen Diskurs teils als ‚unecht‘ apostrophiert wurden und werden, sind die Studierenden des Seminars ‚FAKE?‘ im Wintersemester 2021/22 am Kunstgeschichtlichen Seminar nachgegangen. Untersucht wurden die Nachbauten unter anderem anhand der Frage, ob und inwiefern sie als ‚authentisch‘ gelten können.
Brücken in Hamburg - Architekturen des Übergangs
Brücken in Hamburg - Architekturen des Übergangs
ab 11.7.2019
Ort: Flur des Kunstgeschichtlichen Seminars
Brücken sind für die "amphibische" Stadt Hamburg von existenzieller Bedeutung: Mit mehr als 2.500 Brücken ist die Hansestadt eine der brückenreichsten Städte Europas. Die Ausstellung von Studierenden des Kunstgeschichtlichen Seminars präsentiert Fallstudien zu einzelnen Hamburger Brücken aus unterschiedlichen Zeitschichten. Von hölzernen oder steinernen Konstruktionen über die frühen eisernen Elbbrücken reicht das Spektrum bis zu modernen Betonbrücken. Das Thema ist von besonderer Aktualität durch die dynamische Entwicklung des Hamburger Stadtbildes: Für mehrere der vorgestellen Brücken wird der Abriss diskutiert.
Die Poster wurden erarbeitet von:
Karin von Behr
Annett Beyer
Eileen Carroll-Vardag
Joachim Cybulla
Robert Dahms
Katharina Drewitz
Nikitas Karafotis
Laura König
Hermann Kulbartz
Brigitta Martens
Gregor Meinecke
Annita Rehberg
Amelie Sturm
Antonina Tetzlaff
Fotos:
Monika Schlumbohm
Seminarleitung:
Dr. Frank Schmitz
Online-Präsentation: Genealogien der Moderne (2020)
Kunstgeschichte wird nicht nur mit Texten geschrieben. Dass immer auch visuelle Experimente dazu genutzt wurden, um Fragen historischer Zusammenhänge, Schul- und Kanonbildung sowie künstlerische Kritik und Manifestationen von Einzelpersonen und Künstlergruppen vorzutragen, zeigte eine der interessantesten Ausstellungen der letzten Jahre. Unter dem Titel »Genealogías del arte, o la historia del arte como arte visual«, präsentierte die Fundación Juan March in Madrid Hunderte von Diagrammen und anderen verwandten Bildformen vom Mittelalter bis zur Gegenwart, die wir während einer Exkursion im Januar 2020 mit begleitenden Seminaren intensiv erforscht haben. Unser Dank gilt Manuel Fontán del Junco und seinem Team. Die Ergebnisse unserer Seminararbeit finden Sie hier.
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Elif Akyüz, Manuel Fontán del Junco et al.: Genealogies of Art or the History of Art as Visual Art
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Jana Diermann, Arcisse de Caumont: Tableau figuratif des variations de l'architecture religieux |
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Ngoc Tram Vu Honoré Daumier: Combat des Écoles - l'idéalisme et le réalisme |
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Gregor Meinecke, Wassily Kandinsky / Franz Marc: Der Blaue Reiter |
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Svenja Weikinnis Filippo Tommaso Marinetti, Umberto Boccioni, Carlo Carrà, Luigi Russolo, Ugo Piatti: Sintesi Futurista della Guerra |
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Amalia Kirikova, Unbekannter Künstler: Stammbaum der Düsseldorfer Malerschule |
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Jana Diermann, André Breton: Liquidation, 1921 |
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Stefanie Pralle, Kasimir Malewitsch: Tafel Nr. 15, 1925-1927 |
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Amalia Kirikova, Hans Arp / El Lissitzky: Die Kunstismen. Les ismes de l'art. The Isms of Art |
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Gregor Meinecke, Alfred H. Barr: Cubism and Abstract Art |
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Elif Akyüz, José Pierre: Futurismus und Dadaismus |
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Christina Dembny, Maurice Jarnoux: André Malraux mit den Andrucken des "Musée Imaginaire" |
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Ngoc Tram Vu, Hans Peter Zimmer / SPUR: Diagramm der Nachkriegs-Künstlergruppen |
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Sarah Schneider, Peter Davies: The Fun One Hundred |
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Violetta Avdija, Daniel Feral: Graffiti and Street Art |
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Sarah Schneider, Curro González: Cartografia del factor grotesco |
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Christina Dembny, Grayson Perry: The Island of Bad Art |
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Elif Akyüz, Dorothy (Design Studio): Electric Love Blueprint: A Brief History of Electronic Music |
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Map of References |
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Bild- und Quellennachweise, Impressum |
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"WERDEN, DAS IST DIE LOSUNG!" Szenen zum 150. Geburtstag von Ernst Barlach (2020)
5. 1. – 22. 3. 2020
Ort: Ernst Barlach Haus, Stiftung Hermann F. Reemtsma, Jenischpark, Baron-Voght-Straße 50a, 22609 Hamburg
Einladung zur Ausstellungseröffnung
Flyer mit Ausstellungsprogramm
Pressestimmen
Ernst Barlach (1870–1938) veröffentlichte zwischen 1912 und 1929 sieben Dramen. Diese Texte, die sich entschieden von damaligen Bühnenkonventionen lösen, galten als unaufführbar – darüber hinaus hatte ihr Autor für zeitgenössische Inszenierungen kaum etwas übrig.
Barlachs literarische Arbeit ist untrennbar mit seinem Gesamtwerk verbunden. So erscheinen die berühmten Holzskulpturen, wie es der Künstler 1924 notierte, als „Kunst-Menschen“, die Handpuppen oder Marionetten vergleichbar auf den Bühnen von Museen, Galerien oder Privatsammlungen auftreten. Theaterstücke wie Der arme Vetter, Die gute Zeit oder Der tote Tag mit ihrer Fülle grotesker Gestalten und ihren karnevalesken Wortschöpfungen lassen Körperlichkeit und Innenleben dieses plastischen Ensembles greifbarer werden: Psychisch und physisch versehrte Figuren ringen um den Sinn des Daseins. Es gibt keine Gewissheiten, nur Verknotungen oder Verästelungen – und die Sehnsucht nach Veränderung: „Werden, das ist die Losung!“ heißt es 1926 programmatisch in Der Blaue Boll.
Die Ausstellung zum Jubiläumsjahr möchte zentrale Themen Barlachs wie Spiritualität, Geschlechterrollen oder das Prekäre der menschlichen Existenz medienübergreifend verfolgen und in ihrem Wechselspiel neu beleuchten. Eine ortssensible Intervention des in Berlin lebenden Künstlers Marten Schech unterstützt das Anliegen, der Ambivalenz wie der Aktualität von Barlachs Œuvre nachzugehen. Dabei sollen, trotz aller Ernsthaftigkeit, auch die humoristischen Seiten des Künstlers nicht zu kurz kommen. Denn, wie er selbst bemerkte: „Barlach ist lachbar“.
„Werden, das ist die Losung!“ präsentiert plastische, zeichnerische und druckgrafische Werke aus der Sammlung des Ernst Barlach Hauses. Die Ausstellung ist ein Gemeinschaftsprojekt mit dem Kunstgeschichtlichen Seminar der Universität Hamburg.
Kurator*innen: Pauline Behrmann, Felix Krebs, Laila Kristoffersen, Petra Lange-Berndt, Tilman Levine, Helena Müller, Karsten Müller, Josepha-Maria Otto, Steffi Pralle, Caecilia Reemtsma, Lucas Stübbe, Karin von Behr, Lina von Waldow und Fanny Weidehaas
Online-Präsentation: Der Blaue Reiter (2020)
Im Sommersemester 2020 haben die Studentinnen und Studenten des Seminars „Die Künstlergruppe »Der Blaue Reiter«“ (Leitung: Prof. Dr. Uwe Fleckner) die Möglichkeiten der virtuellen Lehre genutzt und eine Online-Präsentation ihrer intensiven Lektüre des Künstleralmanachs entwickelt, die gestalterisch von Elif Akyüz umgesetzt wurde.
Ein Klick auf das Thumbnail öffnet die ein- bzw. zweiseitige pdf-Datei im Viewer.
Licht ins Dunkel! Die Diasammlung des Kunstgeschichtlichen Seminars im Kontext der Zeit (2019)
3. April bis 23. Juni 2019
Die Erfindung der Fotografie eröffnete dem bis dahin auf Glas gemalten Unterhaltungsmedium Dia neue Einsatzmöglichkeiten. Anfang des . Jahrhunderts hatte die Projektion fotografischer Positivbilder auf Glasplatten oder Zelluloidfilm das gesamte Bildungswesen revolutioniert. Firmen wetteiferten in der Herstellung der besten Lichtbilder und zugehörigen Bildwerfer.
Am Kunstgeschichtlichen Seminar der gegründeten Hamburger Universität trugen Erwin Panofsky und seine Nachfolger Krisenzeiten zum Trotz die größte kunstgeschichtliche Diasammlung Deutschlands zusammen. Zusammen mit dem noch erhaltenen Schriftgut eröffnet sich ein lebendiger Blick in die Fachgeschichte. Die Ausstellung zeigt anlässlich des hundertjährigen Jubiläums der Gründung der Universität Hamburg Glasdiapositive und Fotografien aus den Sammlungen des Kunstgeschichtlichen Seminars sowie Kleinbildprojektoren und weitere Medien aus der Privatsammlung Dia-Versum.
Im Ausstellungsraum im Erdgeschoss,
täglich bis Mitternacht geöffnet, der Eintritt ist frei.
Mehr Informationen (Flyer pdf-Download)
Mutter Erde (2019)
Mutter Erde.
Vorstellungen von Natur und Weiblichkeit in der Frühen Neuzeit
17.1. bis 24.3. 2019
Ort: Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg, Ausstellungsraum
Die Ausstellung ist ein Kooperationsprojekt des Kunstgeschichtlichen Seminars der Universität Hamburg, der Forschungsstelle Naturbilder/Images of Nature, der Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg (SUB) sowie der Kunstsammlung der Universität Göttingen unter Leitung von Iris Wenderholm und Maurice Saß.
Letztes Jahr wurden mehr als 100 Kupferwerke aus den Hamburger und Göttinger Beständen in der Kunstsammlung der Universität Göttingen gezeigt. Jetzt stellt die SUB ihre Bestände zum Thema in einer kleinen Kabinettausstellung auch dem Hamburger Publikum vor.
In der europäischen Kultur wird die Natur mit klangvollen Namen bezeichnet: Mutter Erde, Frau Natur, Gaia. Fast immer wird dabei die Natur als weiblich gedacht und dargestellt. Dies findet auch in vielen Bildern seit der Frühen Neuzeit seinen Niederschlag, welche die Natur als Gebärin und Ernährerin, Erzieherin, Magierin und Hüterin der Welt zeigen. Die antike, kleinasiatische Fruchtbarkeitsgöttin Diana Ephesia war hier das meist bemühte Vorbild, die - mit vielen Brüsten ausgestattet - Produktivität und Vielfalt der Natur symbolisieren sollte.
Diese Vorstellungen und Projektionen werden in vielen Beispielen frühneuzeitlicher Druck- und Buchgraphik ins Bild gesetzt. Die Kupferstiche aus Göttinger und Hamburger Beständen können dabei ein reiches Tableau liefern: Die Ausstellung zeigt unter ihren fast 100 Exponaten Werke nach Maarten van Heemskerck, Hendrick Goltzius, Peter Paul Rubens ebenso wie Titelblätter antiquarischer, kunstgeschichtlicher, naturkundlicher und philosophischer Texte von Cesare Ripa, Athanasius Kircher, Joachim von Sandrat sowie Georges Louis de Buffon.
Der begleitend zur Ausstellung im Michael Imhof-Verlag erschienene Katalog enthält Aufsätze von Franca Buss, Sergius Kodera, Sophia Kunze, Anne-Katrin Sors und Antje Theise. Die Katalognummern wurden zum größten Teil von Studierenden und Doktorandinnen des Kunstgeschichtlichen Seminars der Unviersität Hamburg verfasst. Der umfangreiche, farbig gedruckte Katalog erschließt und bearbeitet wichtige Teilbestände der Kupferstichsammlung der Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg sowie der Kunstsammlung der Universität Göttingen. Durch so viele neu aus dem Lateinischen übertragene Bildinschriften können die faszinierenden Beispiele frühneuzeitlicher Buch- und Druckgraphik in ihrer ganzen Komplexität erschlossen werden.
Ausstellungskonzept und Leitung:
Maurice Saß und Iris Wenderholm
mit Unterstützung von Studierenden der Universität Hamburg und der Universität Göttingen
Die Ausstellug "Mutter Erde" ist ein Kooperationsprojekt des Kunstgeschichtlichen Seminars der Universität Hamburg, der Forschungsstelle Naturbilder/Images of Nature, der Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg sowie der Kunstsammlung der Universität Göttingen.
Vorträge:
Ort: Universität Göttingen, Nikolausberger Weg 15, PH12
25. April 2018 | 18:30 Uhr
Prof. Dr. Peter Schmidt (Hamburg)
Mutter Erde - Wasserfrauen: Meerjungfrauen und Schlangenmütter zwischen Natur und Mensch, Verführung und Familie
02. Mai 2018 | 18:30 Uhr
Prof. Dr. Ulrich Pfisterer (München)
Neue Welten in der Sammlung. Natur, Kultur und Körper um 1600
16. Mai 2018 | 18:30 Uhr
Prof. Dr. Eckhard Leuschner (Würzburg)
Natura-Allegorien um 1800
27. Juni 2018 | 18:30 Uhr
Prof. Dr. Frank Fehrenbach (Hamburg)
Eros der Landschaft
Das KSK-Archiv (2018)
Der KSK und sein Archiv
11. Juli 2018
„Ein großes Problem dabei sind fehlende Unterlagen – in den 2 Protokollordnern, die von Sprecher zu Sprecher weitergegeben werden, sind Materialien gerade zur ersten Zeit bis 1973 sehr lückenhaft.“[1]
Wenige Jahre nach dem Gründungsaufruf zum KSK am 16. Oktober 1968 waren, wie das vorangestellte Zitat verdeutlicht, bereits zahlreiche Informationen zu diesem verloren gegangen. Die Einrichtung eines Archivs, das die Geschichte des Kunsthistorischen Studierendenkongresses (KSK) dokumentiert, lag nahe.
Mit der Etablierung des KSK ist ein spannender Moment des Faches Kunstgeschichte markiert. Damals noch unter dem Namen Kunsthistorische Studentenkonferenz, wurde er erstmals 1969 in Bonn abgehalten. Ziel war es, neben dem bereits bestehenden Verband Deutscher Kunsthistoriker (VdK) und dem Ulmer Verein (UV), eine institutionelle Interessensvertretung zu schaffen, die explizit die Studierenden repräsentiert. Seither findet der KSK in regelmäßigen Abständen – fast durchgängig zwei Mal im Jahr – im deutschsprachigen Raum statt. Er dient der Vernetzung sowie dem Austausch über aktuelle Forschungsergebnisse und hochschulpolitische Themen und bildet in der Rückschau sowohl ein sich wandelndes Verständnis von Kunstgeschichte als auch Veränderungen im politischen Bewusstsein der Studierenden nunmehr über einen Zeitraum von knapp 50 Jahren ab.
Die Idee für ein Archiv entstand in den 1990er-Jahren im Kontext der wissenschaftshistorischen Diskurse um eine „Geschichte von unten“. Das auf Deutschland, Österreich und die Schweiz verteilte Material sollte an einem Ort zusammengeführt und langfristig zugänglich gemacht werden. Auf dem 73. KSK in Berlin wurde die Gründung eines Archivs beschlossen, in Marburg bereits erste Dokumente gesammelt. Auch in Hamburg gab es Unterlagen, die 2009 beim 77. KSK entdeckt wurden. Im Geiste des Hamburger Instituts als Archivstandort, entwickelt sich somit seit 2010 das zunächst studentisch organisierte und ehrenamtlich geführte Projekt am Kunstgeschichtlichen Seminar der Universität Hamburg. Mit der Unterstützung des Lehrkörpers, der Karl H. Ditze Stiftung und der Liebelt-Stiftung wächst das Archiv seither stetig.
Diese Ausstellung verdeutlicht, dass die Bestände des Archivs nahezu 50 Jahre Fachhistorie zugänglich machen und daher eine relevante Grundlage für die kunsthistorische sowie wissenschaftshistorische Forschung bilden. Die Exponate sollen sowohl einen ersten Eindruck des bisher erreichten Sammlungsumfangs als auch der materiellen Vielfalt der Archivalien vermitteln. Gleichzeitig soll der Zustand des Archivs als work in progress nicht verschwiegen werden.
[1] KSK-Archiv, Kunstgeschichtliches Seminar, Universität Hamburg, Dokument 26/8
Hanne Darboven. Korrespondenzen (Mai - August 2017)
Hamburger Bahnhof - Museum für Gegenwart - Berlin
kuratiert von: Petra Lange-Berndt, Gabriele Knapstein, Dietmar Rübel
Singular / Plural. Kollaborationen in der Post-Pop-Polit-Arena (Juli-Sept. 2017)
Visuelle Skepsis im öffentlichen Raum (2018)
Fragwürdige Erinnerung – ungeliebtes Erbe – strittiges Erbe –
belastete Denkmale – problematische Denkmäler – unbequemes Erbe
.
Visuelle Skepsis im öffentlichen Raum – Der Umgang mit „belasteten“ Denkmalen
27. August–19. November 2018
„Braucht eine souveräne Demokratie den symbolischen Bruch mit ihrer schweren Vergangenheit oder kann und sollte sie sogar unverfälscht aufzeigen, was einmal war und nie mehr sein sollte?“ Dieses Zitat aus einem Artikel von Dina Dorothea Falbe (2016) in dem Architekturportal BauNetz zur Instandsetzung der Münchner Ausstellungshalle „Haus der Kunst“ zeigt ein Grunddilemma der Denkmalpflege im Umgang mit „belasteten“, „problematischen“ oder „unbequemen“ Relikten der Vergangenheit im öffentlichen Raum auf. Soll man sie unkommentiert ihre Wirkung entfalten lassen oder ist man verpflichtet, Ideologiekritik zu üben, um ihre Definitionsmacht im Stadtraum einzuhegen?
Vielfach hat man sich in der Vergangenheit diesen Fragen entzogen, indem man Informationstafeln aufstellte, in denen Kritik geübt wurde und eine Neukontextualisierung stattfand. Diese Lösung führt allerdings zu einem Medienwechsel. Die ästhetischen Positionen der Architektur oder Skulptur werden in Texte übersetzt – während die rhetorische Reichweite letzterer im Vergleich häufig schlechter abschneidet.
Ziel der von Margit Kern (Kunstgeschichtliches Seminar der Universität Hamburg) kuratierten Ausstellung ist es, einige Fallbeispiele zu versammeln, die sich nicht auf eine Neuinszenierung und Neurahmung durch erklärende Texte zurückziehen, sondern ästhetische Antworten suchen. Diese sollen mit Hilfe des Begriffs der „visuellen Skepsis“ analysiert werden. Die dem Konzept zugrundeliegende These lautet, dass Bildmedien mit Hilfe von inneren Widersprüchen Denkräume eröffnen können, die sich einer einseitigen ideologischen Aufladung entziehen. Auf diese Weise findet eine Form der Neukontextualisierung auf einer rein visuellen Ebene statt, die mit einer Destabilisierung von Ordnungen und Hierarchien operiert, so dass eine vorschnelle Einordnung verwehrt wird. Stattdessen werden Kommunikationsprozesse und Diskussionen im öffentlichen Raum angestoßen, die zur Partizipation auffordern.
Ausstellungsraum: Lichthof (Altbau; Zugang über 1. Stock, Stabi)
Eröffnung: 27. August, 18 Uhr
Eine Kooperation des Kunstgeschichtlichen Seminars der Universität Hamburg mit dem Maimonides Centre for Advanced Studies und der Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg Carl von Ossietzky
Podiumsdiskussion
Montag, 19. November, 18:00 Uhr
Grußwort Prof. Dr. Giuseppe Veltri, Maimonides Centre for Advanced Studies
Podiumsdiskussion
Dr. Stefan Kleineschulte, Denkmalschutzamt Hamburg
Dr. Sylvia Necker, University of Nottingham
Prof. Dr. Jürgen Zimmerer, Universität Hamburg, Forschungsstelle „Hamburgs (post-)koloniales Erbe/Hamburg und die frühe Globalisierung“
Prof. Dr. Uffa Jensen, Technische Universität Berlin, Zentrum für Antisemitismusforschung
Moderation: Prof. Dr. Margit Kern, Universität Hamburg, Kunstgeschichtliches Seminar
The History Show (2017)
200 Jahre Kunstverein in Hamburg
28.1. bis 2.4. 2017
Die Ausstellung The History Show wirft einen retrospektivischen Blick auf die Historie des Kunstvereins und befragt die Vergangenheit zeitgenössisch. Im Mittelpunkt stehen Künstlerinnen, die in Verbindung mit dem Kunstverein in Hamburg stehen und sich mit seiner Geschichte auseinandersetzen. So werden die Themenfelder Bürger & Bourgeoisie, Bildfindung - Formfindung, Landschaft & Heimat, Religion & Sentiment, Politische Strömungen, Identitäten, Institutionskritik, 1936, Rehabilitierung der Moderne und DDR Kunst in der BRD kommentiert und reflektiert. Die Gliederung Rotherbaum von Olaf Nicolai ordnet die unterschiedlichen Beiträge im Raum. Indem Arbeiten eigens für die Ausstellung produziert und mit Fotografien, Texten und weiteren Dokumenten von 1817 bis heute kombiniert werden, wird die Geschichte des Kunstvereins bis in die Gegenwart gespiegelt und gleichzeitig werden Fragen an eine mögliche Zukunft aufgeworfen.
Das Projekt ist in Kooperation mit dem Kunstgeschichtlichen Seminar unter der Leitung von Prof. Dr. Uwe Fleckner enstanden und basiert auf der wissenschaftlichen Aufarbeitung der 200jährigen Geschichte des Kunstvereins.
Ort: Klosterwall 23, 20095 Hamburg www.kunstverein.de
Öffnungszeiten: Dienstag - Sonntag, 12-18 Uhr
Die Diasammlung. Labor und Archiv der Kunstgeschichte in Hamburg (SoSe 2016)
Die Diasammlung. Labor und Archiv der Kunstgeschichte in Hamburg
ab 12. April - Oktober 2016 im Flur des Kunstgeschichtlichen Seminars
Geplant und kuratiert von: Hanna Böge, Kerstin Busch, Sanja Hilscher, Greta Jacobs, Konny Kohlgraf, Leonid Malec, Elias Wagner, Julius Wenger
Seminarleitung: Prof. Dr. Robert Felfe
Das Kunstgeschichtliche Seminar der Universität Hamburg verfügt über eine beachtliche Sammlung an Diapositiven. Seit der Seminargründung 1921 wurden diese Bestände durch Übernahmen von anderen Institutionen, Schenkungen sowie durch gezielten Ankauf und die eigene Herstellung von Dias kontinuierlich erweitert und systematisch ausgebaut. Hervorzuheben sind dabei insbesondere die etwa 150.000 Großbilddias, wovon die ältesten bereits in den Jahren um 1900 angefertigt worden sind. Hinzu kommen ungefähr 340.000 Kleinbilddias, die ihre großformatigen Vorgänger seit den 1950ern zunehmend ablösten. Seit den Jahren um 2000 wurden die analogen Lichtbilder von digitalen Formaten abgelöst.
Die vorausgegangene Sammeltätigkeit spiegelt die wichtige Rolle, die dem Diapositiv vor allem in der kunsthistorischen Lehre über Jahrzehnte zukam, wieder. Selbstverständlich war die Kunstgeschichte bereits lange zuvor auf Reproduktionen angewiesen und ist es noch heute. Und doch hatte die Etablierung des Diapositivs als Bildmedium durch Protagonisten wie Herman Grimm, Adolph Goldschmidt oder Heinrich Wölfflin weitreichende Folgen für das Fach. Sie implizierte eine zunehmende Reflexion über den methodischen Wert und die Standards der Aufnahmen selbst, sowie neue Möglichkeiten der vergleichenden Betrachtung. Zugleich schuf der Gebrauch von Dia und Lichtbildprojektion eine neue Situation der Kommunikation. Erst mit dem Diapositiv wurde es auch für größere Gruppen von Teilnehmern möglich, fern der Kunstwerke selbst, gemeinsam Vorträgen und Diskussionen zu folgen und dabei simultan die jeweiligen Gegenstände vor Augen zu haben.
Das Seminar, aus dem diese Ausstellung als studentisches Projekt hervorging, widmete sich dieser Facette in der Geschichte des eigenen Faches. Der Fokus richtete sich dabei zum einen auf die Kunstgeschichte in Hamburg - in der besonderen institutionellen Konstellation etwa zwischen der Kulturwissenschaftlichen Bibliothek Warburg und der Universität - sowie auf spezielle Forschungsvorhaben wie zum Beispiel den Bildindex zur Politischen Ikonographie. Zum anderen galt er der allgemeinen Relevanz von fotografischen Bildmedien und Archiven sowie möglichen Perspektiven, die Diabestände zu sichern, digital zu erschließen und damit der wissenschaftlichen Forschung zu öffnen.
Spanien im Fotobuch (WS 2015/16)
Diversität einer Gattung : Facetten eines Landes
Spanien im Fotobuch von 1938–1990
... ab 11. 11. 2015 im Flur des Kunstgeschichtlichen Seminars
Die im Anschluss an das Seminar „Fotografie in Spanien – Spanien in der Fotografie“ entstandene Ausstellung widmet sich nicht nur den facettenreichen Imaginationen der Iberischen Halbinsel, sondern gleichermaßen den formalen Besonderheiten des Fotobuches als hybridem Medium. Jeweils drei Doppelseiten sieben exemplarisch ausgewählter Fotobücher spanischer und ausländischer Fotografinnen und Fotografen zeigen die Bandbreite der Bildthemen, zwischen Flamenco und Stierkampf, religiöser Ekstase und Gewalt des Bürgerkrieges, aber auch zwischen Provinz und Metropole, zwischen Tradition und Moderne.
Die Besonderheiten des Mediums anschaulich zu machen erwies sich bei der Konzeption der Ausstellung als besondere Herausforderung. Oft fügt sich der Fotograf als Einzelkünstler in ein Planungskollektiv von Herausgeber, Layouter, Autor und anderen ein. Durch Kombination von Text und Bild sowie das Layout entstehen neue Sinnzusammenhänge und Narrationen, welche im performativen Akt des Blätterns erfahren werden können. Die Einzelfotografie steht nicht mehr für sich, sondern zeigt sich in einem neuen Kontext: dem Fotobuch. Um dies deutlich zu machen, wurden die Fotografien nicht isoliert, sondern in ihrer ursprünglichen Anordnung auf der Doppelseite reproduziert. Darüber hinaus liegt ein Exemplar des Fotobuches „Fiesta in Pamplona“ von Inge Morath zur Ansicht aus.
Geplant und kuratiert von: Magdalena Grüner, Margit Kern, Nelly Kuch, Vivien Röbstorf, Fabian Röderer, Anna Laura Schepp, Victoria Schmoll und Julia Wiedenmann.
Mark Dion: Die Akademie der Dinge (Okt. 2014 Oktober - Jan. 2015 )
Akademie der Künste, Dresden
in Zusammenarbeit mit dem Grünen Gewölbe und dem Albertinum
Kuratiert von: Petra Lange-Berndt gemeinsam mit Dietmar Rübel
Profane Ikonographie (2013)
Einführung in die profane Ikonographie
Eine Ausstellung zum Seminar im Sommersemester 2013
»Von Gestalten zu künden, die in neue Körper verwandelt wurden, treibt mich der Geist. Ihr Götter – habt ihr doch jene Verwandlungen bewirkt –, beflügelt mein Beginnen und führt meine Dichtung ununterbrochen vom allerersten Ursprung der Welt bis zu meiner Zeit!« (Ovid, Met. 1, 1-5)
Seit Jahrhunderten werden Themen aus der mythologischen Literatur des Abendlandes auch mit der Hilfe von Werken der Bildenden Kunst tradiert. Neben der christlichen Ikonographie der Bibel und Heiligenlegenden gehören Sujets aus diesem Gegenstandskreis zweifellos zu den prominentesten Darstellungen der Kunstgeschichte. Es ist festzustellen, dass diese Themen zunehmend weniger als selbstverständlicher Bild- und Bildungskanon gelten können, doch für die wissenschaftliche Grundlegung jeglicher kunsthistorischer Wissenschaft, insbesondere für die Epochen von Renaissance, Barock und Klassizismus, aber auch für die Beschäftigung mit Werken der Moderne und Gegenwart, in denen die klassische profane Ikonographie in durchwegs gebrochener Form nachlebt, ist die Kenntnis der Themen und Motive mythologischer Vorlagen sowie deren spezifische, oft allegorische Erzählform nach wie vor unerlässlich.
Das Proseminar Einführung in die profane Ikonographie im Sommersemester 2013, das sich in erster Linie an Studienanfänger richtete, widmete sich daher einer ersten Heranführung an diesen Themenbereich. Untersucht wurde eine exemplarische Auswahl der wichtigsten Sujets aus Ovids Metamorphosen in Darstellungen von der Renaissance bis zur Moderne, wobei ausgewählte Illustrationen analysiert und mit weiteren Werken der gleichen Thematik, die zumeist in einem größeren Zeitraum entstanden, konfrontiert wurden.
Im Rahmen eines begleitenden Tutoriums entstand parallel dazu eine Ausstellung, mit der die Seminarergebnisse nun auf anschauliche Weise zusammengefasst werden sollen. Auch in ihr werden die untersuchten Hauptwerke jeweils im Zusammenhang mit einer kleinen »Bildergalerie« von Darstellungen gleicher oder verwandter Themen gezeigt. Die Auswahl der hier ausgestellten Werke ist freilich kaum repräsentativ für die Bilderwelt, die im Lauf der Jahrhunderte ausgehend von Ovids Text geschaffen wurde, und auch die profane Ikonographie vieler anderer Mythologien konnte nicht im Fokus von Seminar und Ausstellung stehen.
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Wir danken allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern des Seminars und des Ausstellungsprojekts für ihre Mitarbeit, insbesondere für die Texte, die sie im Lauf des Semesters verfasst haben: Bettina Maria Bothmann, Sigrid Hermann, Henri Hoor, Tobias Kannapin, Eva Marx, Melanie Moske, Anna Magdalena Paul, Judith Ranft, Katharina Siemens, Christoph Jan Walczyk und Julia Wölken. Die vorbildliche Metamorphose von Referaten und Seminardiskussionen hin zu veritablen Bildkommentaren hat die gemeinsamen Anstrengungen mehr als gerechtfertigt. Besonderer Dank gilt allen Helfern, vor allem Anke Napp, sowie den freundlichen Mitarbeitern der Unidruckerei Hamburg.
Veronica Beck / Uwe Fleckner
Literatur: Ovid: Metamorphosen (dt.-lat. Ausgabe, übersetzt von Michael von Albrecht), Stuttgart 1994.
Lebendiges Archiv - Reproduktionen in kunstgeschichtlicher Lehre und Forschung (2012)
6. Juli 2012 - 1. Oktober 2012
Kuratiert von der Arbeitsgruppe Reproduktionen.
Im Zusammenhang mit dem Seminar "Reproduktionen in der Kunstgeschichte. Das Fotoarchiv.
Die jüngste Ausstellung fragt nach dem Verhältnis von Reproduktionen zur Wissenschaftsgeschichte der Kunstgeschichte.
Untersucht wurde die Gründung der Fotothek von Erwin Panofsky 1921. Beleuchtet wurde auch der Umgang mit Reproduktionen in der kunstgeschichtlichen Lehre und Forschung. Manche Kunsthistoriker griffen selbst zur Kamera, wogegen andere über Bildertausch oder über Kataloge von professionellen Foto- und Bildagenturen an die so wichtigen Reproduktionen herangekommen sind.
Thematisiert wurde in der Ausstellung schließlich die Reproduzierbarkeit von Bildern. Das Erscheinen von Reproduktionen in populären Publikationen oder kunsthistorischer Fachliteratur sowie ihr Dasein im Archiv haben wir unter dem Topos der Lebendigkeit zusammengefasst und anhand von verschiedenen Stationen wie Herkunft, Einzug ins Archiv und materielle Vergänglichkeit gekennzeichnet. Dabei wurde den Reproduktionen ein eigener epistemischer und ästhetischer Wert zugewiesen, der wiederum durch unseren aktuellen kunstgeschichtlichen Blick im Zuge der Digitalisierung von Bildern geprägt ist.
Ein neuer Blick auf alte Reproduktionen. Die Fotothek des Kunstgeschichtlichen Seminars (2010)
Sommersemester 2010
Nach der Einführung des digitalisierten Bildes hat sich die Wahrnehmung der analogen, mit chemischen Prozessen erzeugten Fotografien als Hilfsmittel kunsthistorischer Forschung verändert. Aus dem Gebrauch genommen, werden sie nun sichtbar als Zeugnisse und wichtiger Teil einer Wissenschaftsgeschichte der Kunstgeschichte. Die Reproduzierbarkeit der Gegenstände unserer Forschung hatte einen erheblichen Einfluss auf die Kanonbildung des Faches. Was nicht als Reproduktion zugänglich war, fand nur schwer Eingang in die Kunstgeschichtsschreibung.
Die Ausstellung zeigt eine Auswahl an unseren Reproduktionen unter verschiedenen Gesichtspunkten wie Technik, Format oder Provenienzen, darunter nicht zuletzt die überaus unterschiedlichen Blicke auf die originalen Artefakte, die anhand der Fotografien repräsentiert werden. Die Ausstellung ist das Ergebnis des Seminars „Die Kunst der Reproduktion“, das im Wintersemester 2009/2010 stattfand.