Hamburger Empfehlungen für Hausarbeiten und Referate
Empfehlungen für Referate
1. Fangen Sie nicht mit den „unsichtbaren“ Aspekten Ihres Themas an – à la: Ich sage jetzt erst einmal was zur Biographie, zur Methode, zur Kunsttheorie von X, zur Entwicklung des Expressionismus etc. Fangen Sie am besten mit einem Werk, einem Vergleich, einem Zitat an, erläutern Sie daran kurz, was das mit Ihrem Thema zu tun hat und entwickeln Sie daraus die Fragen, die Sie beschäftigen. Dann stellen Sie die Gliederung vor, dann beginnen Sie mit dem ersten Teil ...
2. Koordinieren Sie Ihre Präsentation und den Text. Vermeiden Sie Doppelungen: Lesen Sie nicht erst vor, was Sie geschrieben haben, gehen dann zum projizierten Bild und sagen das Ganze ein zweites Mal, nur mit anderen Worten. Wer es kann, erläutert das projizierte Bild (nur) in freier Rede und kehrt dann wieder zum Text zurück. Achten Sie aber darauf, dass Sie nicht zur Wand, sondern zum Publikum sprechen. Lesen Sie auch nicht das vor, was auf den Folien zu lesen ist, Ausnahme: längere Zitate. Prüfen Sie, ob Bildunterschriften sinnvoll sind.
3. Arbeiten Sie mit Zitaten (affirmativ und kontrastiv!) und machen Sie diese in Ihrer Rede kenntlich: Ich zitiere, Zitatende oder ähnliches.
4. Nehmen Sie in Ihrem Referat Bezug auf vorhergehende Referate und auf die in der Einleitung zum Seminar aufgeworfenen Fragen. Sie sind Teil einer Kette!
5. Schreiben Sie für den mündlichen Vortrag! Lesen Sie Ihren Text schon während der Abfassung laut vor.
6. Prüfen Sie vor Beginn des Referates, ob die Software Ihrer Präsentation mit der im Seminarraum installierten kompatibel ist. Für den Fall von Kompatibilitätsproblemen empfiehlt sich eine Sicherheitskopie im PDF-Format.
7. Verwenden Sie nur Bilddateien, die Ihnen in hoher Auflösung zur Verfügung stehen. Nicht alles, was Sie an Abbildungen im Internet finden, ist für die Präsentation geeignet!
8. Schaffen Sie sich vorher Sicherheit, was die Aussprache fremdsprachlicher Namen und Begriffe angeht. Im Referat darf es kein: „Ich weiß nicht genau, wie man den ausspricht“ geben. Fragen Sie zur Not vor der Sitzung die Seminarleiterin oder den Seminarleiter. Im Übrigen kann man sich im Internet über die korrekte Aussprache informieren.
9. Überlegen Sie sich ein Extra! Think outside the box! Sie handeln von Fotografien der 60er Jahre, warum nicht ein Blick auf den Film, auf den Roman dieser Zeit? Und bewahren Sie sich ein Extra für die Diskussion auf. Noch ein Beispiel: Fragen, die Ihnen gekommen sind, die Sie nicht behandelt haben.
Empfehlungen für Hausarbeiten
Hausarbeiten sind schriftliche Übungen in eigenständiger wissenschaftlicher Arbeit; sie sollen zeigen, dass Sie zu wissenschaftlicher Argumentation fähig und mit der wissenschaftlichen Arbeitsweise des Faches vertraut sind. Sie sind deshalb auch eine Vorbereitung auf die schriftlichen Examensarbeiten im Bachelor- und Masterstudium und üben die Beherrschung sprachlicher, argumentativer und formaler Anforderungen ein, die für wissenschaftliche Schriften im Allgemeinen, für kunsthistorische Themen im Besonderen gelten.
Hausarbeiten sind mehr als nur aufgeschriebene mündliche Referate. Deshalb sollten Sie auch die Diskussion Ihres Referates und die Ergebnisse des Seminars insgesamt in der Hausarbeit berücksichtigen. Außerdem gelten für den mündlichen Vortrag in sprachlicher wie in formaler Hinsicht andere Bedingungen als für die Schriftform. So kann es z. B. im mündlichen Vortrag hilfreich sein, gesagt zu bekommen, dass im Gedankengang ein nächster Schritt gemacht oder ein neuer Gesichtspunkt angesprochen wird, während dies in der Schriftform durch das Inhaltsverzeichnis am Anfang und Überschriften im Text angezeigt wird, also für jeden offensichtlich ist und nicht zusätzlich ausformuliert werden muss.
Sehr wichtig: Auch für Hausarbeiten ist unbedingt die „Satzung zur Sicherung Guter wissenschaftlicher Praxis und zur Vermeidung wissenschaftlichen Fehlverhaltens an der Universität Hamburg“ zu beachten!
https://www.fid.uni-hamburg.de/satzung-gute-wissenschaftliche-praxis.pdf
Das Titelblatt
Auf dem Titelblatt stehen der Name der Verfasserin / des Verfassers, das Thema der Arbeit, der Name der Dozentin / des Dozenten, der Titel des Seminars und die Semesterangabe.
Die Gliederung
Mit dem Inhaltsverzeichnis am Anfang wird die Gliederung Ihrer Arbeit vorgestellt. Diese muss den Gedankengang erkennen lassen, darf also nicht als bloße Formsache angesehen werden. Mit den Bezeichnungen A. Einleitung - B. Hauptteil - C. Schluss und den jeweiligen Seitenzahlen ist es also nicht getan, vielmehr kommt man bei gut gewählten Gliederungspunkten sogar ohne sie aus. Versuchen Sie also mit einer knappen Formulierung zu umreißen, wovon Schritt um Schritt die Rede ist. Seminar-Hausarbeiten müssten in der Regel mit einer, maximal zwei Gliederungsebenen auskommen. Die stets zur Kleinteiligkeit verführende Dezimalgliederung - 2.1.2.2. usw. - ist für kunsthistorische Arbeiten nicht zu empfehlen.
Vor allem: Die Gliederung muss systematisch und problemadäquat sein! Die einzelnen Kapitel und ihre Abfolge müssen sich stringent aus der Bearbeitung des Forschungsproblems ergeben.
Die Einleitung
Wie bei mündlichen Referaten gilt auch hier: Fangen Sie am besten mit einem Werk, einem Vergleich, einem Zitat an, erläutern Sie daran kurz, was das mit Ihrem Thema zu tun hat und entwickeln Sie daraus die Fragen, die Sie beschäftigen. Oft ist es sinnvoll, sich dabei auf einen übergeordneten, allgemeineren Gesichtspunkt zu beziehen, wie z. B. die Thematik des Seminars, eine bestimmte Forschungs-Meinung, ein noch ungeklärtes Problem etc. Geben Sie sich also Mühe, in der Einleitung Interesse für Ihr Thema zu wecken!
Fangen Sie nicht mit den „unsichtbaren“ Aspekten Ihres Themas an – à la: Ich sage jetzt erst einmal was zur Biographie, zur Methode, zur Kunsttheorie von X, zur Entwicklung des Expressionismus etc.
Die Einleitung ist demnach etwas anderes als die bloße Ankündigung dessen, was Ihr Thema ist und wie Sie im Folgenden vorgehen wollen. Kann man einen mündlichen Vortrag so beginnen, so steht in der Hausarbeit das Thema schon auf dem Titelblatt und der Aufbau wird durch die Gliederung dargelegt; es ist vollkommen überflüssig dasselbe noch einmal in gebundener Form als „Einleitung“ anzubieten.
Der Hauptteil
Nach der Einleitung erfolgt im Hauptteil die eigentliche Bearbeitung Ihres Themas. Wie diese Bearbeitung im Einzelnen aussieht, hängt vom jeweiligen Thema und den speziellen Fragen ab, aber auch von Ihrem Einfallsreichtum. Generell aber gilt: Alle Ihre Ausführungen müssen themenbezogen sein und der Bearbeitung des Forschungsproblems dienen. Dabei ist die vorliegende Forschungsliteratur, auch die fremdsprachige, in einem angemessenen Umfang zu berücksichtigen und Ihre Ausführungen ausreichend auf den Stand der Forschung zu beziehen. Haben Sie aber auch den Mut, eigenständige, originelle Ideen in die Arbeit einzubringen!
Der Schluss
Ein Schluss, der nichts anderes bietet als eine Wiederholung dessen, was auf den wenigen Seiten zuvor schon ausgeführt worden ist, ist unnötig und deshalb fehl am Platz. Besser ist es, Ihre wichtigsten Ergebnisse zu nennen und, ähnlich wie in der Einleitung, auf einen übergeordneten Gesichtspunkt zu beziehen, z. B. eine während des Seminars erörterte Leitfrage. Auch können Sie schließen mit Fragen, die Sie noch als unbeantwortet ansehen oder deren Beantwortung Sie selbst noch nicht zufriedengestellt hat. Ebenso kann ein Ausblick auf ein Problem oder ein Thema, das Sie nicht bearbeitet haben, für das Ihre Ausführungen aber relevant sind, sinnvoll sein. Seien Sie also kreativ und bieten Sie Ihren Lesern mehr als nur eine banale Verkürzung des zuvor schon Ausgeführten.
Summa summarum: Bei der Abfassung Ihrer Hausarbeit sollten Sie Sie sich an folgenden Fragen orientieren:
1. Ist das wissenschaftliche Problem zu Beginn der Arbeit sorgfältig formuliert und begründet?
2. Ist die Gliederung systematisch und problemadäquat, d. h. ergeben sich die einzelnen Kapitel und ihre Abfolge stringent aus der Bearbeitung des Forschungsproblems?
3. Wurde die Literatur in einem angemessenen Umfang berücksichtigt und themenbezogen verarbeitet und damit der Forschungsstand ausreichend einbezogen?
4. Erfolgt eine kritische, u. U. weiterführende Diskussion vorliegender Arbeiten und Untersuchungen zu dem Thema?
5. In welchem Umfang geht die Arbeit über ein Referat vorhandener Literatur hinaus, d. h. in welchem Umfang wurden eigenständige, originelle Ideen in die Arbeit eingebracht, um das Forschungsproblem zu bewältigen?
6. Sind alle Ausführungen themenbezogen, dienen sie also der Bearbeitung des Forschungsproblems?
7. Ist die Sprache präzise und verständlich?
8. Ist die Arbeit formal einwandfrei?
Formalia
Technische Details der Hausarbeit
1. Umfang (zur Orientierung): Angaben zum Umfang von Hausarbeiten werden Ihnen die jeweiligen Dozentinnen / Dozenten nennen, in der Regel werden das 10-15 Seiten bei Seminaren und 15-20 Seiten bei Hauptseminaren sein.
2. Layout: Zeilenabstand 1,5; bitte Rand (ca. 4 cm) für Korrekturen freilassen. Ein Absatz umfasst mehr als nur einen Satz! Vermeiden Sie unnötige Leerzeilen.
3. Zitate: längere Zitate (ab drei Zeilen) können eingerückt und kursiv gegeben werden. Englisch, Französisch, Italienisch können im Originalwortlaut bleiben, alle anderen Sprachen sind zu übersetzen. Die Übersetzung erscheint im Haupttext, der Originaltext in der Fußnote. Ausnahme: philologische Arbeit an Quellen – dann stehen Zitate in allen Sprachen im Haupttext.
4. Abbildungen an den Schluss der Arbeit, nicht in den Text. Im Text aber muss auf die Abb. verwiesen werden. Abbildungslegenden am besten als Liste mit den Angaben Autor, Werktitel, Datierung, Technik, Aufbewahrungsort. Überprüfen Sie, ob die Abbildungsqualität Ihren Beschreibungen und Analysen gerecht wird.
5. Anmerkungen weisen die benutzte Literatur in Fußnoten nach. In der Kunstgeschichte sind die unten angeführten Zitierweisen weit verbreitet. Sie können aber auch andere Zitiersysteme, etwa aus Fachzeitschriften, nutzen, wichtig ist, dass Sie in allen Anmerkungen nach demselben System zitieren. Vermeiden sollten Sie in jedem Falle Nachweise mit „a.a.O.“ oder „op. cit“.
6. Die Literaturliste führt am Schluss des Textes die in der Arbeit benutzten Titel alphabetisch auf; manchmal empfiehlt es sich nach Primärquellen und Forschungsliteratur zu unterscheiden. Auch aus dem Internet bezogene Informationen müssen nachgewiesen werden, und zwar in der unten angegebenen Form.
7. Zitierweisen:
- Monographien: Angelica Nuzzo, System, Bielefeld 2003.
- Herausgegebene Schriften: Richard Woodfield (Hrsg.), Gombrich on Art and Psychology, Manchester - New York 1996. Oder Gombrich on Art and Psychology, hrsg. v. Richard Woodfield, Manchester-New York 1996.
- Aufsätze: Andreas Hauser, Andrea Mantegnas „Pietà“. Ein ikonoklastisches Andachtsbild, in: Zeitschrift für Kunstgeschichte 63, 2000, S. 449-493.
- Ausstellungskataloge: Die Farbe und ich. Augusto Giacometti, Ausst.Kat. Kunstmuseum Bern, Köln 2014.
Oder: Ausst.Kat. Die Farbe und ich. Augusto Giacometti, Kunstmuseum Bern, Köln 2014.
- Lexikonartikel, namentlich gekennzeichnet: Leila Avrin, Art. Micrography, in: The Dictionary of Art, Bd. 21, Oxford - New York 1996, S.475-476.
Lexikonartikel, anonym: Art. Bahnhof, in: Brockhaus. Enzyklopädie in 30 Bänden, 21. Auflage, Bd. 3, Leipzig – Mannheim 2005, S. 131-133.
- Internet-Quellen: Edgar Landgraf, Improvisation: Paradigma moderner Kunstproduktion und Ereignis,in: Parapluie URL http://parapluie.de/archiv/improvisation/kunstproduktion/index.html (letzter Zugriff 1. 4. 2013).
Bei wiederholtem Zitieren: Nuzzo (wie Anm. 34), S. 15 (nicht: a.a.O.). Oder Nuzzo 2003, S. 15 (was sich dann auf die Literaturliste am Schluss bezieht).
8. Hausarbeiten: Abgabe, Rückgabe und Korrektur
Fristen für Studierende
* Studierende müssen ihre Hausarbeiten innerhalb der vereinbarten Fristen einreichen.
* Die genaue Abgabefrist und der voraussichtliche Korrekturzeitraum werden zu Beginn des Semesters festgelegt und den Studierenden rechtzeitig bekanntgegeben.
In besonderen Fällen sind Einzelabsprachen zwischen Studierenden und Lehrenden hinsichtlich einer Verlängerung der Abgabefrist von Hausarbeiten (oder vergleichbaren Leistungen) möglich, um spezifische Umstände zu berücksichtigen. Einzelfallabsprachen müssen im Vorfeld klar kommuniziert werden, um spätere Missverständnisse zu vermeiden. Ein Anspruch auf eine Fristverlängerung besteht nicht.
Fristen für Lehrende
Abgabe innerhalb des WINTERSEMESTERS bis 31. März: Eintragung der Note bis 1. September (1. Anmeldephase für das folgende WiSe)
oder spätestens bis 1. Oktober (Ummelde- und Korrekturphase)
Abgabe innerhalb des SOMMERSEMESTERS bis 30. Oktober: Eintragung der Note bis 15. Februar (1. Anmeldephase für das folgende SoSe)
oder spätestens bis 30. März (Ummelde- und Korrekturphase)
* Lehrende sind verpflichtet, die eingereichten Hausarbeiten innerhalb der zu Beginn des Semesters an die Studierenden kommunizierten Fristen zu korrigieren und den Studierenden zurückzugeben.
* Die Korrektur, die Rückgabe der Arbeiten und die Eintragung der Bewertungen in STiNE müssen zu den oben vorgegebenen Zeitpunkten erfolgen.
Nur so haben die Studierenden die Möglichkeit, ihre (nicht) bestandenen Leistungen rechtzeitig einzusehen. Verzögerungen bei der Anmeldung zur Abschlussarbeit, Schwierigkeiten bei BAFöG-Bescheinigungen (oder sonstigen Studienfinanzierungswegen) usw. werden vermieden.
In besonderen Fällen sind Einzelabsprachen zwischen Studierenden und Lehrenden hinsichtlich einer möglichen Verlängerung der Korrekturzeit von Hausarbeiten (oder vergleichbaren Leistungen) möglich, um spezifische Umstände zu berücksichtigen. Einzelfallabsprachen müssen im Vorfeld klar kommuniziert werden, um spätere Missverständnisse zu vermeiden.
Verfahren bei Nichteinhaltung der Fristen
* Sollten Studierende ihrer Verpflichtung zur fristgerechten Abgabe nicht nachkommen, gilt die Prüfungsleistung als nicht erbracht und entsprechend als nicht bestanden. Die Studierenden verlieren auf dem zugehörigen Modulbaustein einen Prüfungsversuch.
* Sollten Lehrende ihrer Verpflichtung zur Korrektur und Rückgabe der Hausarbeiten innerhalb der im Institut vereinbarten Fristen nicht nachkommen und auf Nachfragen der Studierenden nicht eingehen, haben die Studierenden das Recht, sich im Studienbüro zu melden und um Unterstützung zu bitten.
Bisweilen werden auch andere Formen von Leistungsnachweisen (Protokolle, kürzere Hausarbeiten, Essays) gefordert; dann richten Sie sich bitte nach den Vorgaben der jeweiligen Dozentin / des Dozenten.