Vorträge
2025 - Veranstaltungsreihe zum Thema "Symbolische Formen. Der Mythos und seine politischen Formen"
Mythisches Denken prägt das System der menschlichen Kultur und entfaltet bis in die Gegenwart starke gesellschaftliche und politische Wirkung. Denn mythisches Bewusstsein ist bestimmt durch die Dominanz der Emotion. Und es ist besessen von der Macht der Bilder. Vor 100 Jahren, 1925, publizierte Ernst Cassirer (1874–1945), einer der bedeutendsten Denker des 20. Jahrhunderts, den Zweiten Teil seiner Philosophie der symbolischen Formen. In Das mythische
Denken entwickelt er eine Theorie des Mythos als einer der »symbolischen Formen«, die das System der Kultur bilden. Mythos stellt nicht bloß eine archaische Entwicklungsstufe dar: Cassirer widmete ihm auch die späte Untersuchung der Elemente totalitären Denkens The Myth of the State (1946), und mit ihm können wir begreifen, dass mythisches Bewusstsein auch in der durch die moderne Wissenschaft geprägten Welt seine Funktion geltend macht. Der Themenschwerpunkt lädt dazu ein, die politische Dimension von Formen des Mythos aus kulturwissenschaftlicher, philosophischer und künstlerischer Perspektive in den Blick zu
nehmen.
Konzept: Birgit Recki, Benjamin Fellmann
Wenn nicht anders vermerkt, finden die Veranstaltungen im Warburg-Haus statt.