Dia-Archiv
Edmund-Siemers-Allee 1 - Westflügel Räume 117 u. 118, sowie Hauptgebäude Raum 116
Raum 118: Montag - Freitag: 10.00 - 18.00 Uhr, alle anderen Räume nach Absprache
Der Bestand des Dia-Archivs umfasst Großdias und Kleindias, sowie die Diakartei und Archivalien (im Universitätsarchiv).
Die Abteilungen der Großbilddias Archäologie, Architektur, Sondergebiete inkl. Buchmalerei sowie die Abteilung Künstler befindet sich in Raum 118. Die Abteilungen der Kleindiasammlung Christliche und Politische Ikonographie sowie Sondergebiete inklusive Buchmalerei befinden sich in Raum 118. In Raum 117 befindet sich die Topographische Abteilung der Kleinbilddias und die Abteilung Plastik der Großdias. In Raum 116 des Altbaus (Hauptgebäudes) befindet sich die Abteilung Kleinbilddias Künstler A-N; in Raum 109 Westflügel die Abteilung Künstler O-Z.
Die Mediatheksmitarbeiter sind Ihnen vor Ort gern bei Ihrer Suche und ggf. Reproduktionsaufträgen behilflich.
1. Großdias
Vorderschild einer alten Großdia-Box, gefertigt von Buchbinder Singer
Inventar:
Architektur / Plastik / Archäologie / Buchmalerei
Die ältesten unserer Großdias (Format 8,5 x 10) sind bereits über 100 Jahre alt. Sie stammen aus den von Originalen angefertigten Lichtbildserien von Stoedtner (Berlin), Rompel, Krüss (Hamburg)und dem Seemann-Verlag Leipzig. Zahlreiche Diapositive wurden von Erwin Panofsky, der seit Anfang der 20er Jahre am Seminar wirkte, noch persönlich beschriftet. Trotz Wirtschaftskrise und Kriegszeit bemühten sich auch Panofskys unmittelbare Nachfolger um den für die Lehre grundlegenden Ausbau der Diasammlung. Diese war zunächst zusammen mit dem Bestand der Kunsthalle, wo das Seminar die ersten Jahrzehnte untergebracht war, aufgestellt. Erst nach dem II. Weltkrieg konnten die Bestände in einer aufwändigen Aktion getrennt werden.
1958 war der Bestand der Diathek auf 57.752 Groß- und einige hundert Kleinbilddias angewachsen, die in eigens angefertigten Kästen untergebracht wurden. 1977, vor der umfangreichen inhaltlichen Neugliederung, verfügte das Seminar über etwa 225.000 Großdias und 14.000 Kleindias - die größte Sammlung in der damaligen BRD. Nach einer größeren Entsorgungskampagne vor allem im Bereich "Künstler" anlässlich des Umzuges des Seminars aus der Moorweidenstraße in das neue Gebäude an der Edmund-Siemers-Allee sind noch etwa 170.000 Großdias vorhanden, die durch Schenkungen aus dem Archäologischen Seminar und dem Hamburger Schulmuseum bereichert werden. Bis auf eine Handvoll Exemplare sind alle unsere Großdias schwarzweiß, bzw. sepiagetönt.
>>> Einige Tipps zum Digitalisieren von Großdias finden Sie hier / Directives for slide digitization <<<
Datenbank-Pool mit den bereits digitalisierten Groß- und Kleinbilddias (derzeit rund 18.300) aufrufbar hier. Die Logindaten: Benutzer: Diasammlung, Passwort: Diasammlung
Einige Highlights der Großdiasammlung
2. Diakartei mit Quellenmaterialien

Von 1949 bis ca. 1975 wurde eine Diakartei mit je einem Fotoabzug des entsprechenden Dias auf einer Karteikarte gepflegt. Sie befindet sich seit 2022 wieder am Seminar und enthält neben den Karteikarten wertvolles Quellenmaterial: die Postkarten, von denen zahlreiche Dias angefertigt wurden. Bei den 240 Karteikästen handelt es sich vermutlich um das Handexemplar von Wolfgang Schöne. Zahlreiche Karteikarten mit Abzug aus der Gattung Malerei repräsentieren Bestände, die unter den Dias 'entsammelt' wurden.
3. Kleinbilddias
Eine offene Schublade mit Kleinbilddias der Architekturabteilung
Kleinbilddias kamen nur langsam in den Bestand. Ein Teil von ihnen befindet sich ebenfalls auf Glasplatten wie die Großdias. Die ersten farbigen Kleinbilddias auf 35-mm Diafilm wurden 1943 erworben. Ab Mitte der 1950er Jahre wurden verstärkte Anstrengungen unternommen, gute farbige Reproduktionen zu erwerben. Hierfür wurden auch besonders gute Diaexemplare von anderen Institutionen oder Privatpersonen ausgeliehen und kopiert. Unter anderem das Atelier Rolf Scheibner steuerte zahlreiche Farbdias bei. Bis in die 1970er Jahre blieben jedoch auch die Kleinbilddias meist schwarzweiß. Erst ab den 1980er Jahren zog die Farbe in großem Umfang in die Diasammlung ein. Nunmehr wurden in den Seminaren und Vorlesungen nur noch Kleinbilddias genutzt. Zahlreiche Sondergebiete wie die Politische Ikonographie - die den Fotokartenbestand im Warburg-Haus ergänzt - wurden nun eingerichtet. Der Bestand der Kleindias beträgt etwa 300.000 Exemplare.
Von besonderem Forschungsinteresse sind unsere Abteilungen Christliche Ikonographie (inkorporiert die Sammlung des Kirchlichen Kunstdienstes, inklusive der Kartei), und die Politische Ikonographie, aufgebaut von Martin Warnke, die in enger Verbindung mit den im Warburg-Haus befindlichen Bildkarten steht.
Systematik der Politischen Ikonographie
4. Alte Projektoren
Zur Sammlung gehören auch einige alte, zum Teil noch funktionstüchtige, Projektoren für Groß- und Kleinbilddias, sowie Diabetrachter. Der abgebildete Triplex aus dem Jahr 1926 steht heute im Universitätsmuseum. Andere Projektoren der Firmen Leitz und Liesegang befinden sich noch vor Ort am Seminar.
5. Archivalien
Die Archivalien (Briefe, Bestellungen, Rechnungen, Organisatorisches) bieten die Möglichkeit, die Entwicklung der Lehrmittelsammlung in den einzelnen Jahrzehnten nachzuvollziehen, die Geschäftsbeziehungen des Seminars zum Erwerb der "Lichtbilder", Arbeits- und Organisationsabläufe sowie Ordnungsprinzipien zu rekonstruieren und nicht zuletzt ergänzend zu vorhandenen schriftlichen Nachlässen die Forschungen einzelner Professoren deutlicher zu beleuchten. Die Archivalien des Seminars befinden sich (bis auf die Inventarbücher) heute im Warburg-Haus und im Universitätsarchiv (dort unter der Signatur 305g Fachbereich Kulturgeschichte und Kulturkunde).
Ein großer Teil der Archivalien der Jahre von 1920 bis 1960 ist online zugänglich, bitte kontaktieren Sie zur Einsichtnahme anke.napp"AT"uni-hamburg.de bzw. die Abteilungsleitung wegen der Zugangsdaten.
Publikationen
Alte Homepage mit detaillierteren Informationen und Bildmaterial (last update Mai 2023)
Anke Napp: Zwischen Inflation, Bomben und Raumnöten. Die Geschichte der Diasammlung des Kunstgeschichtlichen Seminars der Universität Hamburg. Laborberichte, Weimar: VDG, 2017.
Anke Napp: Glasbilddia Nummer 723, in: Kunstschätze und Wissensdinge. Eine Geschichte der Universität Hamburg in 100 Objekten. Hg. Iris Wenderholm und Christina Posselt-Kuhli. Petersberg: Michael Imhof 2019, S. 238-241.
Kerstin Busch: Fotos, Postkarten und Diapositive - Objekte aus dem Nachlass von Prof. Dr. Kurt Wilhelm-Kästner am Kunstgeschichtlichen Seminar Hamburg (Masterarbeit, vorgelegt an der Universität Hamburg 2019, unveröffentlicht)
Tobias Teutenberg: Die Lehrmedien der 'Hamburger Schule'. Panofskys Vorlesungen und Warburgs Seminare, in: Lehrmedien der Kunstgeschichte. Geschichte und Perspektiven kunsthistorischer Medienpraxis. Hg. Hubert Locher und Maria Männig, Berlin: DeGruyter 2022, S. 186-201. https://doi.org/10.1515/9783422986251
Anke Napp: Time Capsules. Lantern slides in their mediaarchaeological surroundings at the Seminar of Art History at the University of Hamburg , im Druck
Ulrike Blumenthal: Herausforderungen und Chancen der Digitalisierung von Lehrbildsammlungen, Masterarbeit, vorgelegt an der HU Berlin 2023, unveröffentlicht)
Ulrike Blumenthal: Digitalisation of Art Historical Lantern Slides, Poster, IFLA Satellite Conference 2023 – Art Libraries Section: 'Big Ideas and Challenging Questions', Amsterdam, The Netherlands. Zenodo. https://doi.org/10.5281/zenodo.8239049
Georg Schelbert: Fundstücke aus dem Bildarchiv des Instituts für Kunst- und Bildgeschichte, Heidelberg 2024 (=aus der Humboldt-Universität Berlin!)
Anke Napp: Schenkungen, Hamsterkäufe und Tauschgeschäfte. Die Provenienz der Diapositive am Hamburger Kunstgeschichtlichen Seminar, in: Hg. Ron Hellfritzsch, Sören Gross, Timo Mappes. Technisches Kulturgut, 2. Dresden: Sandstein, 2024, S. 301-318.
Anke Napp: Ein Screenshot von Google ?! Archivportal-D (Deutsche Digitale Bibliothek), 19. 9. 2024: URL