Univ.-Prof. Dr. Iris Wenderholm
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Schwerpunkte
- Bildkünste und Architektur des Spätmittelalters und der Frühen Neuzeit, besonders Italien und Norddeutschland; Materialitätsforschung, Semantiken des Materials; Wort-Bild-Relationen in der niederländischen Druckgraphik; Universitätssammlungen und Kulturelles Erbe; Künstlerinnenforschung; Historienmalerei des 19. Jahrhunderts
Vita
Seit 2015 Professorin für „Europäische Kunstgeschichte der Frühen Neuzeit“. Zuvor seit 2009 als Juniorprofessorin, 2014 Ruf auf eine befristete Professur im Rahmen der Forschungsstelle Naturbilder / Images of Nature. Nach der Absage eines Rufes auf den Lehrstuhl für Kunstgeschichte an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf hat sie eine ordentliche Professur am Kunstgeschichtlichen Seminar der Universität Hamburg inne.
Nach ihrem Studium der Kunstgeschichte, Französischen Philologie und Volkswirtschaftslehre an den Universitäten Hamburg und Neuchâtel (Schweiz) sowie der Freien Universität Berlin war Iris Wenderholm Assistentin des Vorstands bei der Kulturstiftung der Länder, Berlin. 2004–2006 Museumsassistentin (i. F.) bei den Staatlichen Museen zu Berlin, 2006/2007 Forschungsaufenthalt am Kunsthistorischen Institut in Florenz – Max Planck Institut, 2007/2008 wissenschaftliche Mitarbeiterin am SFB 435 „Wissenskulturen und gesellschaftlicher Wandel“ an der Goethe-Universität Frankfurt a. M. 2008/2009 wissenschaftliche Mitarbeiterin bei „Signa et res“ der Forschergruppe „Topik und Tradition“ (FU Berlin). 2009 Assistentin von Prof. Dr. Magdalena Bushart an der TU Berlin. Von 2013-2017 leitete sie das DFG-Projekt "natura-materia-artificio". Die Reflexion von Naturmaterialien in bildender Kunst und Kunsttheorie vom 15. bis ins frühe 18. Jahrhundert. Seit September 2023 leitet sie gemeinsam mit Dr. Ute Haug das DFG-Projekt "Auf Linie? Die Hamburger Kunsthalle in Nationalsozialismus, Besatzungszeit und Bonner Republik (1933–69)".
2013-2022 Zweite Vorsitzende im Vorstand des Verbands Deutscher Kunsthistoriker sowie Vorstandsmitglied des Vereins zur Förderung des Kunsthistorischen Instituts in Florenz – Max Planck Institut. Kuratoriumsmitglied des Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg (2010-2019) sowie zahlreiche Kooperationsprojekte mit der Hamburger Kunsthalle (Ausstellung Hamburger Schule. Das 19. Jahrhundert neu entdeckt, 2019), der Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg (Ausstellung Manier, Mythos und Moral, 2014 und Mutter Erde. Vorstellungen von Natur und Weiblichkeit in der Frühen Neuzeit, 2017) sowie des St. Annen Museums in Lübeck (Ausstellung Lübeck 1500. Kunstmetropole im Ostseeraum, 2015) in der Metropolregion Hamburg. Seit 2018 gemeinsame Lehr- und Forschungsformate mit internationalen Partnern (Paris, École Pratique des Hautes Études – Sorbonne, Shanghai, Tongji University, Bloomington, Indiana University).
Aktuelle Projekte
Ausstellung
Akte, Antike, Anatomie. Zeichnend die Welt erschließen
Hamburger Kunsthalle, Harzen-Kabinett
8. November 2024 – 23. Februar 2025
Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg
7. November bis 20. Dezember 2024
Das Zeichnen als Technik der Welterschließung steht im Fokus eines institutionenübergreifenden Kooperationsprojekts, das die Hamburger Kunsthalle (Kupferstichkabinett) mit der Universität Hamburg (Kunstgeschichtliches Seminar) und der Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg entwickelt hat.
In zwei parallel stattfindenden Ausstellungen wird das einerseits an den Akademien und in den Künstlerateliers erlernte Zeichnen sowie andererseits das dilettantische Zeichnen, das im Privaten ausgeübt wurde, vorgestellt: In der Hamburger Kunsthalle liegt der Schwerpunkt der Präsentation auf Handzeichnungen des 15.–19. Jahrhunderts, die das Potenzial künstlerisch-wissenschaftlichen Zeichnens als Instrument von Wissensvermittlung und Erkenntnisgewinn zeigen. Zudem werden ausgewählte Darstellungen von Lernsituationen in Ateliers und an den Akademien zu sehen sein.
In der Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg steht ein unerforschtes Kompendium aus dem späten 17. Jahrhundert von der Hand des Joachim Etzekiel Levezow im Mittelpunkt, das Zeichnungen aus den Bereichen Anatomie, Antike und Naturkunde vereint. Das Levezow-Album diente dem Festhalten von visuellen Informationen und einer topischen Wissensordnung, die das Zeichenbuch zu einem Kompendium der Verbindlichkeit ästhetischer Normen und des verfügbaren Wissens machen.
Mit dem Kooperationsprojekt kann das Fach Kunstgeschichte als bildwissenschaftlich arbeitende Disziplin vorgestellt und die Relevanz von zeichnerischer Erschließung, Dokumentation und Fixierung von Wissensinhalten in einer digital geprägten Welt vermittelt werden. Die digitale Edition des Levezow-Albums, besorgt vom Hub of Computing and Data Science (HCDS), wurde gefördert im Rahmen der Exzellenzstrategie des Bundes und der Länder.
Das Projekt „Digitale Edition Levezow-Album“ ist eine interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen dem Hub of Computing and Data Science (HCDS), dem Kunstgeschichtlichen Seminar der Universität Hamburg unter der Leitung von Prof. Dr. Iris Wenderholm und der Universitäts- und Staatsbibliothek Hamburg. Ziel des Projekts ist die digitale Aufbereitung und interaktive Visualisierung des Levezow-Albums.
Durch den Einsatz moderner Technologien wie digitaler Editionstechniken und fortschrittlicher Bildverarbeitung wird das Levezow-Album für ein breites Publikum zugänglich gemacht. Jede Seite des Albums ist mit ausführlichen Erläuterungen versehen, die von Studierenden des Kunstgeschichtlichen Seminars verfasst wurden. Diese Texte ordnen die Zeichnungen im Hinblick auf Ikonographie, Bedeutung und Herkunft ein. Zudem ermöglicht eine interaktive Kommentarfunktion den Nutzern, alternative Quellen vorzuschlagen und in einen Dialog über die Zeichnungen zu treten.
Dieses Projekt zeigt, wie digitale Methoden in den Geisteswissenschaften eingesetzt werden können, um historische Artefakte zu erschließen und zugänglich zu machen. Es kann als Beispiel für die erfolgreiche Integration von Forschung, Lehre und digitaler Technologie zur Förderung des kulturellen Erbes verstanden werden.
Kurator:innen: Dr. Andreas Stolzenburg (Hamburger Kunsthalle, Kupferstichkabinett)/ Prof. Dr. Iris Wenderholm
Presseberichte:
NDR-Kultur:
Hamburg Journal Kulturtipp ab Minute 17:40:
Universität Hamburg-Newsroom:
https://www.uni-hamburg.de/newsroom/im-fokus/2024/1115-ausstellungen-akte-antike-anatomie.html
Ämter
Mitglied im Akademischen Senat (2024-26)
Sprecherin des Präsidiums des Hamburg Institute for Advanced Study (HIAS), seit 2022
Mitglied im Transferrat der Universität Hamburg
Stellvertretende Vorsitzende im Wissenschaftlichen Beirat der Aby-Warburg-Stiftung, seit 2016
Vorsitzende des BA/MA-Prüfungsausschusses des Fachbereichs Kulturwissenschaften, seit 2020
Mitglied im Qualitätszirkel Lehre (Kunstgeschichtliches Seminar), seit 2020
Stellv. Mitglied im Promotionsaussschuss der Fakultät für Geisteswissenschaften
Jurymitglied der Sparte "Digitale Medien", ARTEFACTA-Festival Düsseldorf, seit 2021