WasserWelten
Im Zentrum des zweisemestrigen Projektseminars steht die Erkundung des Themenfeldes „Wasser“ in all seinen (Un-)Tiefen. Wasser ist nicht nur eines der vier Elemente, aus denen nach Meinung der griechischen Philosophen die Welt besteht, naturwissenschaftlich repräsentiert durch die chemische Formel H2O. Wasser ist überlebenswichtig für den menschlichen Körper, es wird als Teil der uns umgebenden Natur wahrgenommen. Dabei ist Wasser im Kern immer im jeweiligen historischen Kontext kulturell gerahmt und technisch zugerichtet: Wenn es im Alltag als Leitungswasser aus dem Wasserhahn kommt und für hygienische Bedürfnisse oder als Lebensmittel im Haushalt verwendet wird, dann aber als Abwasser in Kläranlagen wieder aufbereitet werden muss; wenn es als teures Mineralwasser in Flaschen abgefüllt und zum Statussymbol wird; wenn es zur Bewässerung von landwirtschaftlichen Flächen, aber auch von Fußballrasenplätzen genutzt wird; wenn es für sportliche Freizeitbetätigungen, aber auch als Wirtschaftsweg für die Schifffahrt technisch zugänglich gemacht oder in verschiedene Wellness- und Gesundheits-Settings (Thermalbad, Kneipp-Kur, Thalassotherapie) eingepasst wird. Der menschengemachte Klimawandel und die Folgen von Städtebau und Flächenversiegelung, die bei Starkregen und Überschwemmungen ein Zuviel an Wasser zum Problem werden lassen, wie auch die Versteppung und der Wassermangel zeigen, wie stark hier Natur und Kultur zusammenhängen. Hochwasserschutz, Deichbau und Flutmarken in Hamburg verweisen darüber hinaus auf konkrete Erfahrungen mit Naturkatastrophen als Folge menschlichen Handelns.