Elisabeth Haderer Buddhistische Kloster- und Tempelarchitektur in Tibet
Elisabeth Haderer, Sommersemester 2014
56-623 Buddhistische Kloster- und Tempelarchtitektur in Tibet
2st. Seminar
Mi 12.00-14.00, ESA W, Rm 119, max. 20 TN
Beginn: 9.04.2014
Als der Vajrayāna-Buddhismus („Diamant-Fahrzeug“; auch tantrischer oder esoterischer
Buddhismus) im 8./ 9. Jh. u. Z. nach Tibet gelangte, entstanden nach und nach die ersten
buddhistischen Klöster und Tempel auf dem „Dach der Welt“.
Tibetisch-buddhistische Klöster und Tempel wurden in der Regel nach dem Grundriss eines
Maṇḍalas, welches den perfekten Aufbau des Universums sowie das erleuchtete Kraftfeld eines
Buddhas repräsentiert, errichtet. Auch heute noch werden buddhistische Bauwerke mit Rollbildern (tib. thang ka), Wandmalereien (tib. logs bris) und Statuen (tib. sku 'dra) ausgeschmückt. Diese stellen unter anderem das Leben des historischen Buddhas Śākyamuni (ca. 566–486 v. u. Z.) sowie die verschiedenen Buddhas, Bodhisattvas und buddhistischen Lehrer (tib. bLa ma) dar.
Das Seminar wird sich insbesondere mit der Architekturgeschichte berühmter buddhistischer
Tempel in Tibet, wie z. B. des Jokhang-Tempels in Lhasa (7. Jh.) oder des Klosters Samye (8. Jh.),
beschäftigen. Daneben soll genauer auf die Herstellung, die Ikonografie, die Symbolik und die
stilistische Entwicklung der darin enthaltenen buddhistischen Kunstwerke eingegangen werden.
Die Teilnehmer sind dazu aufgefordert, unterschiedliche Themenbereiche in Form von Team- und Einzelarbeiten auszuarbeiten. Die Ergebnisse sollen anschließend vor dem Plenum präsentiert und zur Diskussion gestellt werden. Im Rahmen der Veranstaltung sind außerdem ein Museumsbesuch sowie eine mehrtätige Exkursion im europäischen Ausland geplant.
Voraussetzung für die Teilnahme an der Veranstaltung ist die Bereitschaft, mit englischer Literatur zu arbeiten. Das Seminar ist auf 20 Teilnehmende beschränkt.
Um Anmeldung per Email und eine kurze Begründung, warum man an der Veranstaltung
teilnehmen möchte, wird gebeten: elisabethhaderer.ZfB"AT"uni-hamburg.de
Leistungen: 2 LP (mündliche Mitarbeit), 4 LP (Referat), 6 LP (Referat und Hausarbeit)
Einführende Literatur
(wird zum Teil auf Agora http://www.agoracommsy.unihamburg.de/ zur Verfügung gestellt):
- Powers, John. Religion und Kultur Tibets: Das geistige Erbe eines buddhistischen Landes. Bern etal.: O. W. Barth, 2003.
- Ehrhard, Franz-Karls und Ingrid Fischer-Schreiber. Das Lexikon des Buddhismus. Grundbegriffe und Lehrsysteme, Philosophie und meditative Praxis, Literatur und Kunst, Meister und Schulen, Geschichte, Entwicklung und Ausdrucksformen von ihren Anfängen bis heute. Bern et al.: O. W.Barth, 1992.
- Henss, Michael. Tibet. Die Kulturdenkmäler. Zürich: Atlantis-Verlag, 1981.
- Alexander, André. The Temples of Lhasa. Tibetan Buddhist Architecture from the 7th to the 21st Century. Chicago: Serindia, 2005.