Geophysikalische Prospektion: Los Bañales/Spanien
Los Bañales, Zaragoza (Spanien)
Geophysikalische Prospektionen 2012/13
Auf Einladung des Ausgrabungsleiters Francisco Javier Andreu Pintado (UNED) und mit Genehmigung der spanischen Antikenbehörde fanden im Zeitraum zwischen dem 19.03.-27.03.2012 und dem 16.-24.03.2013 geophysikalische Prospektionen in Los Bañales, Spanien, statt. Die Kooperation des Archäologischen Instituts der Universität Hamburg erfolgte auf Initiative und Vermittlung von Sabine Panzram, Seminar für Alte Geschichte der Universität Hamburg und in Zusammenarbeit mit Markus Trunk, FB III - Klassische Archäologie der Universität Trier.
Zielsetzung und Methode: Das Ziel des Hamburger Teilprojektes besteht in der Erfassung der Ausdehnung und städtebaulichen Organisation der römischen Stadt mit Hilfe nicht-invasiver Prospektionsmethoden.
Die Ausdehnung des antiken Stadtgebiets von Los Bañales ist trotz intensiver Geländebegehungen nicht in Gänze erfasst und nachgewiesen. Aktuellen Überlegungen zufolge könnte sich die kaiserzeitliche Siedlung unterhalb des Stadtberges auf ein Areal von bis zu 20 ha Größe erstreckt haben. Wichtige Anhaltspunkte bieten die obertägig im Gelände sichtbaren Siedlungsreste um den sog. Stadtberg, die erhaltenen Mauern eines vermuteten Stausees sowie die Überreste des Aquaeduktes (vgl. J. Andreu Pintado (Hrsg.), La ciudad romana de Los Bañales (Uncastillo, Zaragoza) entre la historia, la arqueología y la historiografía, Caesaraugusta 82 (Zaragoza 2011); ders., La ciudad romana de Los Bañales (Uncastillo-Zaragoza). Guída histórico-arqueológica (Zaragoza 2012) außerdem: www.losbanales.es).
Die geschilderten Vorbedingungen führten zur Entscheidung, zusätzlich zur Bauaufnahme obertägig sichtbarer Baustrukturen geophysikalische Prospektionsmethoden zur Standorterkundung einsetzen. Als Messverfahren kam die Geomagnetik zum Einsatz.
Die derzeitige landwirtschaftliche Nutzung des Zielgebietes ist Chance und Problem gleichermaßen. Grundsätzlich steht ein weitgehend von rezenter Bebauung freies, ca. 20 ha großes Areal für die Untersuchungen zur Verfügung. Durch starke Erosion und Sedimentation sind die Flächen allerdings anthropogen induziert. Derzeit wurden ca. 3,5 ha prospektiert und rezente Bearbeitungsspuren sowie Überreste von römischen Insulae mit ihrer Bebauung sichtbar gemacht. Es ist geplant, die Arbeiten im kommenden Jahr 2014 großflächig fortzusetzen.
Ergebniszusammenfassung Geomagnetik als PDF.
Teilnehmer/innen Hamburg 2012/13: Martina Seifert (Leitung), Sabine Panzram (2012), Nikola Babucic, Nicola Daumann (2013), Thomas Fuchs, Fabian Schwenn und Nils Thiele (2013).
- Dauer: 2012–2015
- Projektleitung: Univ.-Prof. Dr. Martina Seifert
- Drittmittelgeber: Die Kosten für die geophysikalischen Prospektionskampagnen 2012/2013 übernahm das Archäologische Institut der Universität Hamburg.