2024
9.-10. Februar Paradoxien des Schützens
18. Tagung der Isa Lohmann-Siems Stiftung
Ort
Warburg-Haus
Heilwigstraße 116
D-20249 Hamburg
Leitung und Kontakt
Leena Crasemann
Samantha Lutz
Theresa Müller
ilss18"AT"gmx.de
Veranstalter
Die Tagung wird im Rahmen des Forschungsprojekts Paradoxien des Schützens der Isa Lohmann-Siems Stiftung Hamburg abgehalten.
Kontakt und Anmeldung
Eine Anmeldung zur Tagung ist erforderlich über die Homepage der Stiftung:
https://ils-stiftung.de/aktuelle-tagung.html.
Da die Tagung hybrid konzipiert ist, können Sie auch online teilnehmen. Nach Anmeldung erhalten Sie zeitnah einen Zoom-Link.
Bitte teilen Sie uns bei der Anmeldung mit, ob Sie online oder in Präsenz teilnehmen möchten.
>>> Programm <<<
Die krisenbehaftete Gegenwart erfordert die andauernde Entwicklung und Anpassung von Bewältigungsstrategien. Schützen gilt in diesem Zusammenhang als ein vermeintlich
erfolgversprechendes gesellschaftliches Konzept, das uns als Individuen, Gruppen oder ganze Gesellschaften in allen Bereichen des täglichen Lebens begegnet. Stets geht Praktiken und Diskursen des Schützens eine Sorge für oder um etwas voraus, die positive Absichten verfolgt und ethisch motiviertes Handeln initiiert. Für etwas Sorge zu tragen ist verbunden mit Vorstellungen von Vulnerabilität. Gleichzeitig ist die Strategie des Schützens auch mit Verantwortung verbunden und enthält eine gewisse Handlungsaufforderung.
In diesem Spannungsfeld sehr unterschiedlicher Ambitionen und Praktiken des Schützens entstehen nicht selten neue Dynamiken, die das ursprüngliche Schutzvorhaben konterkarieren und, ob intendiert oder nicht, auch Exklusion, Distinktion und Schaden hervorrufen oder befördern. Schützen ist heikel. Schützen kann scheitern. Kurz: Der Akt des Schützens generiert Paradoxien. Die diesjährige Tagung der Isa Lohmann-Siems Stiftung widmet sich den widersprüchlichen und auch kontraproduktiven Aspekten des Schützens, denn Intention und
Ergebnis von Schutzvorhaben stehen nicht zwangsläufig in Einklang miteinander. Im Kern können positive und zielgerichtete Prozesse mit dem Anliegen zu schützen und zu erhalten auf unvorhergesehene Weise auch etwas anderes bewirken und sind in vielfacher Weise in Machtstrukturen eingebunden. Schützen ist relational und prozessual zu denken und vom historischen und kulturellen Kontext abhängig.
Das diesjährige Projekt der ILS-Stiftung nähert sich der Frage nach Paradoxien des Schützens interdisziplinär aus gegenwartsbezogener und historischer Perspektive. Die vielschichtigen Paradoxien sollen in ihren sozialen, politischen, rechtlichen, ökonomischen, materiell-technischen, ästhetischen, kulturellen, ökologischen und ethischen Dimensionen und Potenzialen diskutiert werden.